Full text: Sporschil, Johann: Anleitung zum Selbststudium der Mechanik

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Die Schnellwage. 
ten glatten Substanz bewegt. Eine gleiche Aufmerksam 
keit muß auf die Schalen gerichtet werden, die an sehr 
dünnen Faden aufgehangen sein sollen. 
Es ist aber auch nöthig, einiger Unvollkommenheiten 
sind, 
der Wagen zu erwähnen, welche gar oft geflissentlich 
um betrügen zu können. Wenn die beiden Arme nicht eine 
ganz gleiche Länge haben, so wird die Schale, die an dem 
längeren Arme hängt, mit einem geringerem Gewichte 
sinken, als die Schale auf der anderen Seite, und der 
Käufer kann daher bedeutend betrogen werden; das gleiche 
ist der Fall, wenn ein Arm schwerer ist als der andere. 
Indessen darf man nur die Belastungen der beiden Schalen 
verwechseln, um zu sehen, ob die Wage falsch ist, oder 
nicht, denn ist sie falsch, so wird die leichtere Schale nicht 
längere im Gleichgewichte erhalten werden. Dennoch kann 
man auch mittelst einer solchen falschen Wage das richtige 
Gewicht der Körper erfahren; denn wenn man sie zuerst 
in der einen Schale wiegt, und dann in der anderen, und 
von dem größeren Gewichte den halben Unterschied der an 
gezeigten Gewichte abzieht, so wird man das wirkliche 
Gewicht gefunden haben*). 
Die Schnellwage besteht aus einem Hebel mit unglei 
chen Armen, der sich um seinen Stützpunkt bewegt; auf 
dem längeren Arm befindet sich ein bewegliches Gewicht 
*) Genauer wird das Gewicht eines Körpers gefunden, 
wenn man ihn, wie oben angegeben wurde, wiegt, die Gewichte 
multiplicirt, und die Quadratwurzel des Produktes auszieht, 
welche das richtige Gewicht giebt. Siehe Leslie’s Elem. of 
Nat. Phil. vol. I. p. 186. Um auch mit einer falschen Wage 
richtig abzuwägen, sagt Baumgärtner [Mechanik in ihrer An 
wendung auf Künste und Gewerbe S. 136], verfahre man so: 
Man lege den abzuwägenden Körper auf eine Wagschale, und 
auf die andere beliebige Gewichte [Tara], bis das Gleichgewicht 
bei horizontalem Stande des Wagebalkens hergestellt ist, nehme 
hierauf den betreffenden Körper weg, und ersetze ihn durch Ge 
wichte. Diese werden ohne Zweifel das Gewicht des Körpers 
ausdrücken, die Wage mag wie immer beschaffen sein.
	        
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