Full text: Link, Heinrich Friedrich: Ueber Naturphilosophie

Bey der Wiederherstellung der Wissen 
schaften setzte man die platonische Philossphie 
der aristotelischen entgegen. Platons geschmack 
volle geistreiche Darstellung, seine lebhafte 
Phantasie bestimmten das Zeitalter, besonders in 
Jtalien, und gaben uns die Meisterstücke der 
neuern Künst. Platon hat unstreitig Verdienste 
um die Kultur der religiösen und scholastischen 
Barbaren der damaligen Zeit. Aber die Phi 
losophie der Neu=Platoniker drang mit ein; 
es lebte die Alchemie in ihrer alten Gestalt auf, 
vereinigte sich mit der verwandten Kabbala, 
der Astrologie und ähnlichem Aberglauben, 
und wurde mit einer Schwärmerey getrieben, 
welche nahe an Unsinn gränzt. Derselbe Pla 
tonismus, welcher einst den Plotin hervorge 
bracht hatte, erregte wiederum den Hang zur 
Speculation, das Streben zur höchsten Ein 
heit, und ließ dem kühnen Geiste das Ganze 
im Einzelnen, und das Einzelne im Ganzen 
erscheinen. 
Begierig ergriff man die Kab 
bala, wo die Welt im Bilde eines Menschen,
	        
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