Max-Planck-Institu ür dungsforschung Propädeutische Psychologie. 48 ist. Hiernach sind die Lust und die Unlust die beiden all¬ gemeinen Formen der Sinnesempfindungen, oder wie wir diese subjectiven Wahrnehmungen auch benennen können, der Sinnesgefühle überhaupt. Doch ist hierbei zu be¬ merken, daß eine bestimmte Empfindung in verschiedener Beziehung theils der einen, theils der andern Form ange¬ hören, aus Lust und Unlust gemischt seyn, und daß fer¬ ner die Reizung der Sensibilität in manchen Fällen zu schwach seyn kann, um die eine oder die andere Form merklich hervorzuheben. 32. Der Gegensatz von Lust und Unlust ist, abge¬ sehen von seinem teleologischen Erfodernisse, aus dem Ge¬ sichtspuncte des Verhältnisses der wirkenden Ursachen zu ihren Wirkungen erwogen für die Sinnesempfindung unerläßlich, wie es auf entsprechende Art der Gegensatz des Heilsamen und des Schädlichen für die Functionen des leiblichen Lebens ist. Dem empfindenden Einzelwesen steht ein unüberseh¬ barer Reichthum von verschiedenen unter einander contra¬ stirenden Beschaffenheiten und Zuständen der auf dasselbe einwirkenden Dinge gegenüber; ohne die höchste Fülle von Ähnlichkeiten und Contrasten, wie von Abstufungen des individuellen Daseyns fände die Vollkommenheit des Weltganzen nicht Statt. Aber die Nervenorganisation des Sinnenwesens ist eine qualitativ und quantitativ