Max-Planck-institut fü nck ing lun - 20 — sam, gewandt, standhaft, und verfehlte Hofnungen zu ertragen gewöhnt seyn müsse. Ob der Luxus im Ganzen schädlicher sey, auch wenn er zur Erhaltung so vieler Classen von Menschen jetzt nothwendig genannt wird, das übersehe ich von meinem Standorte nicht; daß er aber unter meinen Hausgenossen verführerisch, daß er meiner Kinder Verderben sey, das soll mir keine Staatsklugheit streitig machen. Nenne man es Menschlichkeit, Herablassung zu andrer Noth, un= partheyische Gerechtigkeit, jetzt die Frage zur Spra= che und der Entscheidung nahe zu bringen: ob dem Landmanne, dem Bürger, dem Mittelstande im All= gemeinen mehr Freiheit gut sey? Auch ich kann es einsehen, daß jetzt, so wie nur je eine Zeit sey, wo jeder, der für das Glück dieser Stände ein Herz, so wie dazu Macht in der Hand hat, allen Eigen= nutz, alle ausschließliche Selbstsucht, alle Menschen= drückende Leidenschaft entfernen müsse; daß wenn der Einzelne zur Minderung der wahren Leiden dieser Stände nach Vermögen wirkt, es eben so vorsichtig als wohlthätig sey; aber ich fühle es auch, daß der Sinn und das Beispiel unserer erprobten, theuren Landesregierung keine neue Entscheidung dieser Frage bedürfe; fühle es, daß der, welcher diese Frage jetzt allgemein aufwerfen, jetzt damit aller Köpfe beschäf= tigen wollte, sicher nicht hoffen könnte, daß dem Hau= fen, der diese Frage nachzusprechen jetzt berufen wird, das Licht der Vernunft ungetrübt, unzweideu= tig vorleuchten würde; daß die Menge aber wohl ihr mäßiges, und eben darum allein sicheres Glück stören,