Full text: Wenckstern, Adolph von: Arbeitsvertragsgesetzgebung

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Dann schreibt sie: ich meine, „daß die sozialdemokratischen Führer 
nach Bismarck'schen Rezepten mit scharfer Hand angefaßt werden müssen 
und ich hoffe endlich, „daß mit der Zeit ein solches Programm, das eine 
konsequente Fortsetzung der bisherigen deutschen Sozialpolitik wäre, sich 
Anerkennung und Existenz in Deutschland erringen wird. 
Die „Leipziger Volkszeitung“ läßt also meine Forderung 
der Organisation der nichtsozialdemokratischen Arbeiterschaft 
und die Fortsetzung der Arbeiterschutz=Gesetzgebung behufs 
besserer Regelung des Arbeitsvertrages und seiner Kon 
sequenzen einfach weg. Dieses aber betrachte ich als die kon 
sequente Fortsetzung der bisherigen deutschen Sozialpolitik, 
die ja gerade im Gegensatz zu der Repression steht. 
Die „Leipziger Volkszeitung“ macht ihren Lesern weis: meine For 
derung nach Repression sozialdemokratischer Ausschreitungen wäre meiner 
Auffassung nach die konsequente Fortsetzung der bisherigen deutschen So 
zialpolitik und, um bei dieser Gelegenheit auch noch einmal diese zu dis 
kreditiren, fügt sie hinzu: „Mit der Behauptung, daß die Zuchthaus 
vorlage und ein Sozialistengesetz, wie es im „Programm" des Herrn 
Wenckstern heißt, eine konsequente Fortsetzung der bisherigen deutschen 
Sozialpolitik sind, sind wir allerdings einverstanden. 
Diese Behauptung habe ich aber garnicht gemacht: Die „Volks 
zeitung“ stellt sie auf — eine unwahre Behauptung. Denn die deutsche 
Sozialpolitik ist mit der Arbeiterversicherungs= und =schutzgesetzgebung, 
also mit reichen positiven Gaben ein Gegensatz gegen bloße Re 
pressivmaßregeln.
	        
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