V. Buch. Von der Erbschaft.
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§. 569.
bezüglich dieses Theiles“ Hat der Erblasser die Sache eines Dritten
vermacht, an welcher ihm oder dem Vermächtnißträger ein übertragbares
dingliches Recht zusteht, so kommt wenigstens dieses dem Vermächtniß
nehmer zu, sofern nicht die Absicht des Gebers auf mehr gerichtet war“.
Hat der Erblasser erst nach Errichtung des Vermächtnisses die Sache ver
äußert, so gilt dies in der Regel als Zurücknahme desselben (§. 551.)“:
hat er sie erst später erworben, so treten die Wirkungen unter Nr. 1
ein; hat er die vermachte Sache zuerst veräußert und dann wiederer
worben, so kann darin eine Erneuerung des zurückgenommenen Vermächt
nisses liegen, die aber nicht zu vermuthen ist".
4) Gehört die Sache dem Vermächtnißnehmer selbst, so ist das Ver
mächtniß unwirksam; nur kann jener Ersatz fordern, sofern er die Sache
erst nach Errichtung des Vermächtnisses gegen eine Gegenleistung, nicht
vom Erblasser selbst, erworben hat". Gehörte sie ihm schon zu jener
Zeit, so ist das Vermächtniß wirkungslos, wenn gleich er später nicht
mehr Eigenthümer ist*, ausgenommen a) wenn ihm die Sache auf den
Fall der Veräußerung vor dem Tode des Erblassers", oder b) unter
irgend einer“ später zu erfüllenden Bedingung“ vermacht ist, c) wenn
derselbe nur widerrufliches Eigenthum hatte“, d)3 wenn dem Erblasser
oder dem Erben, oder auch, falls dies dem Erblasser bekannt war, einem
Dritten ein dingliches Recht an der Sache*“, oder auch nur e) eine
Forderung auf dieselbe gegen den Vermächtnißnehmer zustand“
Anm. 1 Vgl. Dernburg Pfandrecht I. S. 133...135. Unger Erbr. §. 67.
Anm. 1. Wird dem Pfandgläubiger die verpfändete=Sache vermacht, so erlischt sein
Pfandrecht durch Confusio, aber seine Forderung bleibt bestehen, si voluntas testatoris
compensare volentis evidenter non ostenderetur (not. h.); cf. L.16. Cod. de legat.
6. 37. Mit Unrecht aber behauptet man (Roßhirt II. S. 159.), daß ihm der Onerirte
ein anderes Pfand bestellen oder die Schuld zahlen müsse, wenn auch ein Dritter der
Schuldner sey. Keineswegs sagt dies Paulus in den sentt. III. 6. §. 8. Si res obli
gata creditori, cuius causam testator non ignoravit, per damnationem legata
sit, luitio ad heredis sollicitudinem spectat. Arndts im Rtslex. VI. S. 327. val.
Unger Anm. 2.
2 Vgl. Unger Anm. 9...12.
3 Vgl. Unger Anm. 4...6. In Betreff der Frage, ob durch Rückerwerb der
veräußerten Sache das Legat im Zweifel wieder auflebe (not v.), findet Unger Anm. 5.
einen Widerspruch im R. R. Aber L. 79. §. 3. cit. widerspricht der L. 15. cit, nicht,
« L. 5. §. 1. 2. D. de legat. I, L.. 30. §. 4. D. de legat. III. cf. not. g. u L. 71. §. 6. D. de
legat. I. cf. L. 68. pr. D. de legat. III. * L. 15. D. de adim. legat. 34. 4. cf. L. 27, pr. §. 1. eod.
L. 79 §. 3. D. de legat. III. w §. 6. J. de legat. 2. 20. L. 34. §. 2. D. de legat. 1. x §. 10. J.l. c.
cf. §. 550. Anm. 2. L. 66. §. 6. in f. D. de legat. II.
y L. 1. §. 2. D. de reg. Cat. 34. 7.
L. 18. D. de legat. II.
7 L. 41. §. 2. D. de legat. I. L. 98. D. de cond. et dem, 35. 1.
cf. §. 550. not. d. *» L. 82. § 1. D. de legat. I.
bb L. 71. §. 5. L. 86. §. 4. eod. cf. L. 86. pr.
L. 43. §. 3, eod. L. 66, §. 6. in f. D. de legat. II. ce L. 39. §. 2, D. de legat. I,