Full text: Arndts von Arnesberg, Karl Ludwig: Lehrbuch der Pandekten

III. Buch. Von den Obligationen. 
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§. 350. 
thümlichkeiten verschwunden. Spondere, sponsor (sc. pro alio) kommt darin als gleich 
bedeutend mit fideiubere und fideiussor vor. L. 26. Cod. h. t. §. 8. J. de mand 
3. 26. Anderwärts ist jenes gestrichen oder dafür letzteres interpolirt, z. B. L. 16, pr. 
D. h. t. L. 48. pr. D. de min. 4. 4. cf. Pauli sentt. I. 9. §. 5., §. 3. J. quib 
mod. toll. obl. 3. 29. cf. Gai. III. 117. Girtanner S. 4. fg. S. 103. fg. vgl. Bekker 
proc. Consumption S. 182. fg. — Ausnahmweise wird übrigens schon im R. R. eine 
gleiche Verpflichtung auch ohne verborum obligatio anerkannt, L. 4. §. 3. D. de 
fideiuss. tut. 27. 7. 
2 Ob auch die Fidejussio für eine ganz ungültige Schuld wirksam sey? vgl. L. 25. 
D. h. t. Marcellus scribit: Si quis pro pupillo sine tutoris auctoritate obligato 
prodigove vel furioso fideiusserit, magis est, ut ei non subveniatur, quoniam 
his mandati actio non competit: mit L. 6. D. de V. O. 45. 1.... „et ideo nec 
fideiussor pro eo (sc. cui bonis interdictum est) intervenire potest, sicut nec pro 
furioso“ und darüber Girtanner S. 21. fg. 
3 L. 8. §. 7. D. h. t. Illud commune est in universis, qui pro aliis obli 
gantur, quod, si fuerint in duriorem causam adhibiti, placuit, eos omnino non 
obligari; in leviorem plane causam accipi possunt, propter quod in minorem 
summam recte fideiussor accipietur. Item accepto reo pure, ipse ex die vel sub 
conditione accipi potest; enimvero si reus sub conditione sit acceptus, fidciussor 
pure, non obligabitur. Vgl. Gai. III. 126. In eo iure quoque juris par conditio 
est omnium, sponsorum, fidepromissorum, fideiussorum, quod ita obligari non 
possunt, ut plus debeant, quam debet is, pro quo obligantur, etc. Girtanner 
S. 27. fg. Bekker S. 195. fg. Vangerow III. §. 578. Anm. 1. 
4 Die zur Zeit noch vorherrschende Ansicht betrachtet den Fidejussor als wahren 
Correus des Hauptschuldners. Siehe die Litteratur bei Samhaber Correalobl. S. 170. 
Anm. 29. Aber in den Quellen ist diese Ansicht nicht begründet, die schon dem Begriff 
des fideiubere nicht entspricht. Auch können selbst von den Anhängern dieser Ansicht 
wesentliche Verschiedenheiten der Fidejussio von dem eigentlichen Correalverhältniß, die 
sich aus der accessorischen Natur der ersten und aus der Verschiedenheit des juristischen 
Charakters der obligatio fideiussoris, die immer verborum obligatio war, und der 
Hauptschuld, die eine obligatio quovis modo contracta seyn konnte, ergeben, überall 
nicht verkannt werden. Girtanner S. 39. 74. fg. Dagegen auch Bekker a. a. O. 
S. 218. 221. fg. u. a. bei Samhaber a. a. O. Dworzak in d. krit. Ueberschau IV. 
S. 69. bemerkt sogar, daß ihm „eine wahrhaft accessorische Correalobligation als eine 
contradictio in adjecto“ erscheine. Wenn aber derselbe S. 62. sagt: „der Bürge des 
alten Rechts ist ein Prinzipalschuldner, im Just. Recht aber ist er nicht mehr correaliter 
verpflichtet“, und darnach anzunehmen scheint, daß erst durch Nov. 4. cap. 1., durch das 
hier verliehene beneficium excussionis, die obligatio fideiussoris eine wahrhaft acces 
sorische geworden sey, so scheint dabei eine Verwechselung der Begriffe „subsidiarisch“ und 
„accessorisch“ zum Grunde zu liegen. Accessorisch ist und bleibt die Obligatio des Fide 
jussor auch, wenn er auf jene Rechtswohlthat verzichtet, die vor Nov. 4. überall nicht 
statt fand, es sey denn kraft besonderer Verabredung. Später hat denn auch Dworzak 
seinen Widerspruch gegen die Correalität der Fidejussio aufgegeben, Haimerl's Viertel 
jahrsschr. Lit. VIII. S. 50. Dagegen aber vgl. neuerdings Fritz in Linde's Ztschr. 
n. F. XVIII. S. 381. fg. und Baron Gesammtrechtsverhältnisse S. 262. fg.
	        
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