III. Buch. Von den Obligationen.
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§. 333. 334.
den erlittenen Zwang entzogen worden ist“ gegen den Erben“ nur mit
der Beschränkung nach §. 104. Anm. 2., aber auch gegen jeden Drit
tens, welchem und soweit demselben in Folge der verübten Gewalt auf
Kosten des Gezwungenen etwas zugekommen ist2. Einer Klage, die
sich auf die erzwungene Rechtsänderung gründet, steht die exceptio
metus entgegen3
Anm. 1 Dahin gehört die vi bonorum raptorum actio, §. 323. Anm. 3., und
das interdictum de vi, §. 173. 192. Vgl. auch §. 94. 335. not. a. §. 339.
2 L. 1. pr. D. h. t. Ait praetor: Quod metus causa gestum erit, ratum non
habebo. Olim ita edicebatur: quod vi metusve causa, ... sed postea detracta est
vis mentio, quia quodcunque vi atroci fit, id metu quoque fieri videatur.
Ueber das Geschichtliche dieses Rechtsmittels: Rudorff, über die Octavianische Formel, in
der Ztschr. f. gesch. Rtsw. XII. 3., in dogmatischer Beziehung: Schliemann d. L. vom
Zwange S. 29...52. (§. 61. Anm. 1.). — Die Klage ist in rem scripta actio (§. 97.
Anm. 4.) und arbitraria (§. 100. not. m.), nach R. R. mit der heutzutage unpractischen
Eigenthümlichkeit, daß die Nichterfüllung des richterlichen Restitutionsbefehls Verurtheilung
zu vierfachem Ersatze nach sich zog (§. 98. not. d. §. 252. Anm. 1. d.).
3 Auch „metus causa exceptio in rem scripta est“, L. 4. §. 33. D. h. t. 44. 4.
Schliemann a. a. O. S. 53. fg. Weiter geht nach canonischem Recht die Einrede wegen
erlittener Gewalt, als exceptio spolii (§. 173. Anm. 3.). Diese soll den Spoliirten
gegen jede, wenngleich mit der Gewalthandlung nicht in Verbindung stehende Klage des
Spoliator, wie gegen jede strafrechtliche Anklage, schützen, bis er restituirt ist, sofern er
nur das Spolium in fünfzehn Tagen zu beweisen vermag. can. 3. C. 3. qu. 1. cap. 1.;
de restitutione spoliatorum. in 6“. 2. 5. cap. 2. 4. X. de ord. cognit. 2. 10.
Vgl. Bruns Recht des Besitzes. §. 16...18.
E. Betrug und Arglist.
§. 334.
1) Doli actio a
Wer einem Andern durch Betrug oder auch sonst durch absichtlich
beschädigende Handlung“ einen Vermögensnachtheil verursacht, wegen
dessen diesem nicht ohnehin ein anderes wirksames Rechtsmittel zusteht
gegen den steht dem Beschädigten, vorausgesetzt, daß er nicht selbst gleich
falls des Dolus schuldig ist“, als subsidiäre Klage die actio doli zu,
gegen mehrere in solidum“, auf vollen Schadensersatz“, nach zwei
Jahren aber nur mehr als in factum actio, soweit der Beklagte von
° L. 9. §. 7. L. 10. §. 1. L. 12. pr. L. 14. §. 5. 11. eod. L. 38. §. 6. D. de usur. 22. 1.
of. L. 18. pr. D. de dolo malo. 4. 3. f L. 16. §. 2. L. 17... 20. D. h. t. £ L. 9. §. 1. 8. L. 14.
§. 3. L. 18. eod. h L. 9. §. 3. 4. eod. L. 4. §. 33. 34. D. de doli m. et met. except. 44. 4.
» Dig. de dolo malo. 4. 3. Cod. 2. 21. ° L. 1. pr.... §. 3. L. 7. §. 10. L. 8. 9. §. 1. 2.
L. 20... 24. D. h. t. (§. 62. Anm. 8.). ° L. 7. §. 6. L. 19. 34. 35. eod. L. 16. §. 1. D. de
praescript. verb. 19. 5. d L. 1. §. 1. 4...8. L. 2...7. L. 25. D. h. t. ° L. 36. D. h. t.
L. 154. D. de R. J. L. 17. pr. cod. 6 L. 18. pr. eod.