Full text: Arndts von Arnesberg, Karl Ludwig: Lehrbuch der Pandekten

II. Buch. Von den Rechten an Sachen. 
§. 194. 
302 
aufgehoben (§. 127. 128.), wobei nur zu bemerken ist, daß mit dem 
Untergang der Sache“ in Ansehung der persönlichen Dienstbarkeiten auch 
schon eine gänzliche Veränderung der dienenden Sache gleiche Wirkung 
hat". Sodann erlöschen dieselben, wie alle Rechte an einer fremden 
Sache, nothwendig durch Confusion, d. i. durch Vereinigung des Servi 
tutrechts und des Eigenthums in einer Person, beim Nießbrauch insbe 
sondere Consolidatio genannt“. Außerdem werden dieselben noch aufge 
hoben 1) durch den Untergang des berechtigten Subjects*, d. i. bei per 
sönlichen Dienstbarkeiten durch den Tod der Person“, bei Grunddienst 
barkeiten durch den Untergang des berechtigten Grundstücks“; 2) durch 
den Eintritt eines Endtermins, bis zu welchem die Servitut bestellt ist, 
und zwar persönliche Dienstbarkeiten ipso jure *, Grunddienstbarkeiten 
jedoch nur ope exceptionis"; 3) durch Nichtausübung, non utendo, 
per longum tempus, d. h. für Anwesende in zehn, für Abwesende in 
zwanzig Jahren', ohne Unterschied zwischen Rechten an beweglichen oder 
unbeweglichen Sachen?, jedoch, wenn das Recht nur in Zwischenräumen 
von einem Monat oder mehr ausgeübt werden konnte, immer erst in 
zwanzig Jahren“. Zur Unterbrechung dieser Verjährung genügt bei per 
sönlichen Dienstbarkeiten jede Ausübung des Rechts, nicht nur durch den 
Berechtigten selbst, sondern auch, soweit eine Ueberlassung der Ausübung 
an Andere möglich ist, durch eine Mittelsperson, und sofern jener für 
die überlassene Ausübung eine Vergütung empfangen hat, ist selbst die 
Nichtausübung von Seiten der Mittelsperson unschädlich'. Bei Grund 
dienstbarkeiten dagegen wird die Verjährung durch jede für das herrschende 
Grundstück, wenn auch nicht im Namen des Eigenthümers, vorgenommene 
(vollständige oder unvollständige) Ausübung unterbrochen". In Ansehung 
derjenigen Grunddienstbarkeiten jedoch, deren Ausübung in einem gewissen 
dauernden Zustande besteht, affirmativen oder negativen, ist die bloße Nicht 
ausübung allein zur Verjährung nicht hinreichend, sondern es wird auch 
Ersitzung der Freiheit des Eigenthums (usucapio libertatis) von der andern 
Seite vorausgesetzt“, und diese erfordert, daß das dienende Grundstück die 
Verjährungszeit hindurch in servitutfreiem Zustande besessen worden sey" 
« L. 23. 24. D. h. t. 7. 4. L. 17. pr. D. de usufr. 7. 1. cf. L.. 20. §. 2. D. de s. p. u. 8, 2. 
b L. 5. §. 2... L. 12. D. h. t. 7. 4. L. 36. 71. D. de usufr. 7. 1. cf. Pauli sentt. III. 6. §. 31. 
° L. 1. D. h. t. 8. 6. cf. c) L. 8. §. 1. D. de serv. 8. 1. ß) L. 18. eod. L. 9. D. comm. praed. 
8. 4. à §. 3. J. de usufr. 2. 4. L.. 78. §. 2. D. de iure dot. 23. 3. e §. 3. J. 1, c. cf. L. 56. 
D. de ususfr. 7. 1. f cf. L. 3. D. h. t. 8. 6. g L. 15. D. h. t. 7. 4. L. 5. Cod. de usufr. 3. 33, 
h L 4. D. de serv. 8. 1.  L, 16. pr. §. 1. Cod. de usufr. 3. 33. L. 13. Cod. de serv. 3. 34. 
cf. L. 4. §. 27. D. de usurp. 41. 3. E L. 14. Cod. l. c. L. 7. D. h. t. 8. 6. 1 L. 12. §. 2. 
L. 38... 40. D. de usufr. 7. 1. m L. 5. 6. pr. §. 1. L. 8. §. 1. L. 9. L. 20 ... 25. D. h. t. 
8. 6, cf. L. 11. pr. eod. L. 10. §. 1. L. 17. 18. pr. §. 1. eod, n L. 4. §. 29. D. de usucap. 41. 3. 
L. 6. 7. 32. pr. D. de s. p. u. 8. 2. L. 18. §. 2. D. h. t. 8. 6.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer