Full text: Arndts von Arnesberg, Karl Ludwig: Lehrbuch der Pandekten

II. Buch. Von den Rechten an Sachen. 
§. 192. 193. 
300 
Anm. d. Vgl. auch Bruns Recht des Besitzes S. 90. fg. Schmidt in Linde's Ztschr. 
n. F. I. S. 377. 
Viele halten allgemein das interdictum uti possidetis für anwendbar, arg. 
L. 20. D. de serv. 8. 1. Quoties via aut aliquod ius fundi emeretur . ... ego 
puto usum eius iuris pro traditione possessionis accipiendum esse, ideoque et 
interdicta veluti possessoria constituta sunt. Mühlenbruch §. 293. Anm. 14... 17. 
Dagegen Savigny und Bruns a. a. O., vgl. jedoch Anm. 4. a. E. 
6 Savigny S. 631. Vgl. Puchta §. 139. a. E. 
„Vielmehr sind (statt der sog. 
actio spolii) jene besondern Interdicte analog anzuwenden, bei solchen, deren Ausübung 
in bloßen Handlungen besteht, die Grundsätze vom interdictum de itinere, bei solchen, 
deren Ausübung nicht ohne eine besondere umständlichere Vorrichtung möglich ist, die 
von dem interdictum de aqua und den übrigen.“ Aber für manche s. p. r., z. B. 
s. arenae fodiendae, lapidis eximendi und dergl. möchte die Analogie des int. de 
itinere mit seiner festen Zeitbeschränkung nicht wohl passen. Daher fordern Andre 
allgemein nur Besitz und Ausübung im letzten Jahre. Seuffert §. 418. a. E. vgl. 
Heerwart in Linde's Ztschr. n. F. XII. 6. §. 16. fg. Auch Vangerow, welcher nach 
R. R. allen Besitzesschutz der Servituten, außer in den Fällen Nr. 1. und 2., in Ab 
rede stellt, erkennt doch in d. 6. u. 7. Aufl. §. 355. Anm. 1. a. E. eine abweichende 
deutschrechtliche Praxis an, welcher alle Berechtigung absprechen zu wollen, ihm nie ein 
gefallen sey. Vgl. Seuffert's Arch. V. 171. VI. 158. VII. 182. 
V. Aufhebung der Dienstbarkeiten" 
§. 193. 
A. Durch den Willen des Berechtigten. 
Durch Verzichtleistung des Berechtigten kann jede Dienstbarkeit (der 
Nießbrauch auch theilweise) aufgehoben und so die Freiheit des Eigen 
thums hergestellt werden. Sie geschieht, wie die Bestellung, durch ein 
fachen Vertrag", auch stillschweigend, z. B. wenn der Nutznießer ohne 
Vorbehalt in die Veräußerung der dienenden Sache einwilligt“, oder wenn 
der Servitutberechtigte eine Aenderung an der dienenden Sache gestattet, 
welche die fernere Ausübung des Rechts hindert“. Bei Grunddienstbar 
keiten ist Einwilligung aller Miteigenthümer des berechtigten Grundstücks 
erforderlich“. Auch durch Vermächtniß kann dem Eigenthümer der die 
nenden Sache die Freiheit von der Servitut gewährt werden". Die Ein 
räumung des Servitutrechts an einen Andern, als den Eigenthümer der 
dienenden Sache, ist ohne Wirkungs 
Anm. 1 §. 3. J. 2. 4. .... Item finitur ususfructus, si domino proprie 
tatis cedatur (nam cedendo extraneo nihil agit). Gai. II. 30. Ipse usufructua 
rius in iure cedendo domino proprietatis usumfructum efficit, ut a se discedat 
a Dig. quibus modis ususfructus vel usus amittitur. 7. 4. quemadmodum servitutes amittun 
tur. 8. 6. b §. 3. J. de usufr. 3. 4. L. 14. §. 1. D. de serv. 8. 1. 
c L. 4. §. 12. D. de doli 
mali exc. 44. 4. d L. 8. pr. D. h. t. 8. 6. ° L. 34. pr. D. de s. p. r. 8. 3. (§. 183. not. u.). 
1 L. 86. §. 4. D. de legat. I. 3 §. 3. J. 1. c.
	        
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