Full text: Handbuch der gesamten Handelswissenschaften für ältere und jüngere Kaufleute, sowie für Fabrikanten, Gewerbetreibende, Verkehrsbeamte, Anwälte und Richter (1)

Sechster Abschnitt. 
Die Mittel des Weltverkehrs. 
I. Einleitung. 
1. Bestandteile der Verkehrsmittel. 
Die Mittel des Weltverkehrs lassen sich vom technischen und vom ökono 
mischen Standpunkte aus betrachten. Vom technischen (und zugleich vom wirt 
schaftlichen) Standpunkte aus kommen in Betracht: der Weg, die Fahrzeuge 
und die bewegenden Kräfte. Sie müssen übereinstimmen, um die möglichst 
vollkommene Leistung zu erzielen. Je mehr sie aus einem Gusse, aus einem 
Stamme gewachsen sind, um so größer ist ihr technischer und wirtschaftlicher 
Effekt. Es kommt vor, daß diese drei Bestandteile des Transportwerkzeuges in 
ihren Fortschritten ungleichartig sind, daß manchmal Verbesserungen an einem 
derselben stattfinden, während die anderen zurückbleiben. Manchmal gehen große 
Verbesserungen am Weg, an den Fahrzeugen und an den Bewegungskräften 
gleichzeitig vor sich; in der Regel gibt die Verbesserung, welche an einem statt 
findet, auch Anregung zur Vervollkommnung der anderen. Manchmal bedarf 
es der Anregung gar nicht; sondern die Verbesserung eines der Bestandteile 
liegt vielleicht längst in der Luft und bedarf zu ihrer endlichen und ersehnten 
praktischen Durchführung bloß einer vorangegangenen Vervollkommnung der 
anderen Bestandteile. Diese drei Bestandteile der Transportbewegung werden 
teils durch unentgeltliche Leistungen der Natur, teils durch Aufwand an Kapi 
talien und Arbeitskräften hergestellt. Dies ist es, was vorzugsweise vom ökono 
mischen Gesichtspunkte aus zu betrachten ist. 
Außerdem tritt das Transportwesen in mannigfache Beziehung zu wichtigen 
Erscheinungen des menschlichen Kultur- und Wirtschaftslebens. Diejenigen unter 
diesen Erscheinungen, mit welchen die Berührung des Transportwesens am fühl 
barsten ist, sind: die Güterproduktion, Tausch und Handel, der Kredit. Sie 
alle werden durch das Transportwesen in mannigfacher Hinsicht bedingt und 
modifiziert und nehmen ihrerseits wiederum den mannigfachsten Einfluß auf 
die Verkehrsbewegung. 
Die Verkehrswege. Die erste Grundbedingung alles Transportverkehrs 
ist der Weg. Er steht technisch und wirtschaftlich um so höher, je weniger be 
wegende Kräfte er in Anspruch nimmt und je weniger er das Fahrzeug ab 
nützt. Er ist es auch zu allermeist, der von der Natur gegeben wird und von 
der geographischen Ländergestaltung abhängt. Eine Hauptbedingung eines brauch 
baren Weges ist auch die möglichst gleichmäßige Beschaffenheit seiner ganzen 
Länge nach, so daß er durchgehends die Benützung der gleichen Fahrzeuge und 
Transportkräfte gestattet. Dies ist besonders bezüglich der Brücken zu beachten.
	        
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