Das Somali=Land. Der Sudan. Die Negerreiche in Zentral= ec. Afrika. 243
Das Somali-Land,
mit 1,8 Mill. qkm und etwa 15 Mill. Einw.; die östlichste Spitze von Afrika
umfassend, flach und unfruchtbar. Exportiert Droguen, Kaffee, Straußfedern
und Häute. Handelsplätze: Zeila, am Golf von Aden. Berbera, Marktplatz.
Härrär, im Inneren des Landes, Sitz eines Sultans, mit lebhaftem Handel.
Exportiert Elfenbein, Sklaven, Baumwollstoffe, Maultiere, Kaffee und anderes;
importiert Fabrikate.
Der Sudan.
Das große Gebiet südlich der Wüste Sahara, vom Nil im Osten bis zu
den Nigerländern im Westen wird als Sudan bezeichnet. Zerfällt geographisch
in den nördlicheren Tiefsudan und in den südlicheren Hochsudan. Politisch be
steht es aus einer Reihe von muhammedanischen Negerreichen, welche auf Kara
wanenwegen teils durch die Sahara, teils durch Agypten, teils aus Marokko
europäische Waren empfangen und ihre Rohprodukte abgeben. Die Bevölke
rung beträgt etwa 75 Mill.; sie besteht aus Negern, Fulbe's und Tuaregs, die
Produktion ist großenteils eine reichliche. Hauptprodukte sind: aus dem Mineral
reiche Gold und Salz. Aus dem Pflanzenreiche: Reis, Mais, Sorghum, Yams,
Maniok, Ol- und Kokospalmen, Erdnüsse, Guronüsse, Baumwolle, Indigo,
Tabak, wertvolle Hölzer. Tierische Produkte sind Vieh (Kamele, Schafe, Ziegen,
Pferde und Rinder), Elephantenzähne. Die
ndustrie verarbeitet Leder, Eisen,
Gold, Baumwolle. Die einzelnen Staaten des Sudan sind:
Darfur, mit dem Handelsplatze Kobbe. Wadai, mit dem Hauptplatze Wara.
Bagirmi, mit dem Hauptplatze Massena. Bornu, mit dem Hauptplatze Kuka.
Letzteres etwa 60 000 Einw. Sokoto oder Haussa, das größte dieser Reiche; mit
den Hauptplätzen Sokoto und Kano, dem größten Marktplatz in Zentralafrika.
Es hat gegen 30000 Einw. und liegt in überaus fruchtbarer Gegend, reich an Vieh und
Getreide. Gando, Massina und die Fellata=Länder; Hauptplatz: Timbuktu,
der bedeutendste Markt im Westen von Inner-Afrika.
Die Regerreiche in Zentral- und Süd-Afrika.
Die Negerreiche am Aquator und in Südafrika, ausschließlich der dortigen
europäischen Besitzungen, dürften etwa 30 Mill. Einw., zählen. Sie sind zur
Zeit noch dem europäischen Handel kaum zugängliche Gebiete, welche selbst den
Entdeckungsreisenden die größten Schwierigkeiten und Gefahren entgegenstellen.
Im Tauschhandel werden Elfenbein, Straußfedern, Palmöl 2c. gewonnen;
die Transportmittel sind die denkbar unvollkommensten; namentlich können die
großen Ströme nur schwer und nur zum Teil befahren werden. Der Handel
nach dem Inneren geht im Westen hauptsächlich von San Paolo de Loanda,
im Östen von Sansibar aus.
Der Kongostaat.
Im Herzen von Afrika liegt der neubegründete Kongo-Staat. Sein Ge
biet hat einen Flächeninhalt von 2,7 Mill. qkm mit etwa 40 Mill. Einw.; es
grenzt im Norden an den Sudan; im Östen reicht es bis zu den großen central
afrikanischen Seen; im Süden an die Länder von Muata Jamwo und Balunda;
im Westen an die französ. und portugies. Besitzungen in Niederguinea und an