Per Präses
an den
Herrn Candidaten.
Darüber, daß Sie einen reichhaltigen und wichtigen
Gegenstand zu Ihrer Dissertation sich ausgewählt haben, kann
kein Zweifel obwalten. Daß die vorstehende Arbeit Ihnen
allein angehört, bezeuge ich mit Vergnügen. Dem Urtheile
über deren literarischen Werth werden Sie mit Ruhe ent
gegensehen, und es ist nicht an mir, mich über denselben
auszusprechen.
Was ich zum Schlusse dieser Ihrer Erstlingsschrift sagen
möchte, betrifft einen Punkt des von Ihnen gewählten Gegen
standes, welchen in den Kreis Ihrer Betrachtungen zu ziehen,
nicht in Ihrem Plane gelegen zu haben scheint. Es ist dieß
das allgemeine Verhältniß des Grundsatzes der Patentisirung
von Erfindungen zu der Lehre von der freien Anwendung
der Kräfte und der unbeschränkten Mitwerbung. So allbe
herrschend die Gewalt ist, welche man dem Principe der un
beschränkten Mitwerbung in der politischen Oekonomie ein
geräumt hat; und so gewiß die Gründe, auf welche der
Grundsatz der Patentisirung gestützt wird, einer ganz anderen
Reihenfolge von Gedanken und Rücksichten angehören: so hat
man sie doch mit einander vereinigt, wie es eben gehen wollte.
Die offenbare Noth trieb dazu. Allein es ist auch so ziem
lich bei diesem Eingriffe in das Reich der freien Concurrenz
geblieben, und man hat nicht versucht, zu erforschen, ob nicht
etwa auch sonst noch solche Eingriffe an der Stelle wären,
ob nicht vielleicht gar ein allgemeiner Grundsatz sie gebiete.
Die Auflehnung gegen die allein herrschende Schule wäre
gar zu frech gewesen.