Full text: Jaeger, Christian Friedrich: Ueber Erfindungs-Patente

Per Präses 
an den 
Herrn Candidaten. 
Darüber, daß Sie einen reichhaltigen und wichtigen 
Gegenstand zu Ihrer Dissertation sich ausgewählt haben, kann 
kein Zweifel obwalten. Daß die vorstehende Arbeit Ihnen 
allein angehört, bezeuge ich mit Vergnügen. Dem Urtheile 
über deren literarischen Werth werden Sie mit Ruhe ent 
gegensehen, und es ist nicht an mir, mich über denselben 
auszusprechen. 
Was ich zum Schlusse dieser Ihrer Erstlingsschrift sagen 
möchte, betrifft einen Punkt des von Ihnen gewählten Gegen 
standes, welchen in den Kreis Ihrer Betrachtungen zu ziehen, 
nicht in Ihrem Plane gelegen zu haben scheint. Es ist dieß 
das allgemeine Verhältniß des Grundsatzes der Patentisirung 
von Erfindungen zu der Lehre von der freien Anwendung 
der Kräfte und der unbeschränkten Mitwerbung. So allbe 
herrschend die Gewalt ist, welche man dem Principe der un 
beschränkten Mitwerbung in der politischen Oekonomie ein 
geräumt hat; und so gewiß die Gründe, auf welche der 
Grundsatz der Patentisirung gestützt wird, einer ganz anderen 
Reihenfolge von Gedanken und Rücksichten angehören: so hat 
man sie doch mit einander vereinigt, wie es eben gehen wollte. 
Die offenbare Noth trieb dazu. Allein es ist auch so ziem 
lich bei diesem Eingriffe in das Reich der freien Concurrenz 
geblieben, und man hat nicht versucht, zu erforschen, ob nicht 
etwa auch sonst noch solche Eingriffe an der Stelle wären, 
ob nicht vielleicht gar ein allgemeiner Grundsatz sie gebiete. 
Die Auflehnung gegen die allein herrschende Schule wäre 
gar zu frech gewesen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer