Full text: Deutsche Rechtsalterthümer (2)

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eigen. Liegendes. landvertheilung. 
gottesurtheil (durch waßer) in der tradition der markgenoßen 
forterhalten hat. 
Sondereigenthum an grund u. boden. 
532 C. 
Sondereigen nehme ich hier für getheiltes (ager privatus), 
im gegensatz zur mark, wiewohl es auch allod bedeuten könnte, 
im gegensatz zum lehen (vgl. Trist. 5623 lehen u. funderlant). 
Aus Norberts vita Bennonis: Bennos advocat schwört, daß der 
berg nicht mark, vielmehr funder sei: quod hic vulgo funder 
appellatur, eo quod leorlum privato alicujus ului leparatum a 
communi hominum utilitate lecernit. In drei abschnitten werde 
ich I. die grundverhältnisfe, II. übergabe und gewer, III. das 
unvollkommene eigenthum abhandeln. 
I. Grundverhältnisse. 
1. Vertheilung. 
Um auf die eintheilung der felder und äcker zu gelangen, 
muß wieder von der des landes überhaupt (gawimez. gl. Jun. 
219) ausgegangen werden. Ein germanisches centelimallystem, 
das auch in andern rücklichten waltete (bei wahl der krieger 
und der gefährten des princeps: centeni ex lingulis pagis sunt; 
centeni lingulis ex plebe comites, consilium simul et auctoritas 
adsunt. Tac. cap. 6. 12), läßt lich hier erkennen. Das gebiet 
der Semnonen zerfiel in hundert bezirke, welche Tacitus pagi 
nennt: centum pagis habitant (codd. habitantur). Germ. 39; 
[vgl. Jul. Cael. 1, 37. 4, 1: centum pagi Sueborum. Diese pagi 
könnten nun das sein, was wir in alam. urk. huntari genannt 
finden, und zwar deutlich als unterabtheilung größerer land 
Ichaften, nämlich der gaue, zu latein heißen sie bald pagi, bald 
pagelli, einigemal centenae und marchae: in pago Haltenhuntari. 
Neug. 107 (a. 789); in pago Munterihes huntere. ibid. 585 
(a. 889); in pago Turgaugensi, quod tamen specialiter dicitur 
Waldhramnis huntari. ibid. 318 (a. 847); in pagello Suercen 
huntare. ibid. 356 (a. 854); in pagello Goldineshuntare. ibid.; 
in pago Albunespära, in centena Ruadoltes huntre. ibid. 283 
(a. 838); infra marcha illa, quae vocatur Muntharihes huntari. 
ibid. 118 (a. 792). Immer steht der gen. sg. eines eigennamens 
voraus, welcher den vornehmsten besitzer oder den ersten an-
	        
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