Full text: Deutsche Rechtsalterthümer (2)

gericht. eid. 
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mantisla p. 302 (a. 1322); mit upgherichteden vingern u. mid 
gestaveden eiden. Wigand arch. 4, 197 (a. 1377); mit uprich 
teten vingeren, stavedes edes; mit upg. lifliken vingeren stavedes 
edes. Kindl. 3, 506 (a. 1387), 3, 522 (a. 1393), wo fehlerhaft 
Itanedes f. Itauedes gelesen ist; liflichen mit opgerichten 
vingheren u. gestaveden eiden. Häberl. anal. 353 (a. 1385). 357 903 
(a. 1386); mit opgerichteden vinghern gestavedes edes. Wigand 
feme 566 (a. 1486). Andere belege bei Haltaus 1718. Frie 
lilch: di aesga schil him dine éd stovia. Fw. 94; altn. Iverja 
eptir hans eidstaf. Gulab. 200. 
2. schwören des eids. Es geschah mit mund und hand: 
a. mit mund. Die formel muste laut und vernehmlich 
nachgelprochen werden, [sprich wär näch! Laber 716,1 der 
Ichwörende durfte nicht zittern, wanken, stottern (strampeln. 
Bodm. 637. 660, [strandeln, strupeln. Haltaus 1753, 1754)); 
eit nemen bi frône reht, lût mit schalle. Lf. 1, 206. 
g. mit hand *), d. h. der rechten, wurde der heilige gegen 
Itand angerührt. [Vgl. weisth. 4, 246: hett er keinen fründe, 
der 5 lch. nimmet in die lincke hand und schweret mit der 
rechten hand. Darum lautet auch eine formel: sam mir min 
zefwiu hant! fragm. bell. 1940. Darum schwört die hand und 
wird meineidig. 
Nib. 562. 563 (oben f. 140); Sifrit zem eide 
bôt die hant. Nib. 803, 1; [daher auch ausdrücke wie jurare 
manu duodecima; mit eideshand beschuldigen, anspreken, frien. 
Rugian. 63. 38; de eideshand löfen. ibid. 63. Alle mine vinger 
wellent lwern. MS. 2, 3°.] Gewöhnlich legten aber männer 
nur die zwei vorderfinger ihrer rechten hand auf (oben f. 141); 
lich bereden, sich entflahen mit sinen zwein fingern. Walch 4, 
124. 182. 198; [in der volkssprache dafür: einen schwalben 
schwanz machen, vgl. Twalwen zagel. Walth. 29, 14. gött. anz. 
1827 p. 2032, bairisch gabeln. Schm. 2, 9.] Da es häufig bloß 
heißt: mit aufgerichteten, aufgereckten, aufgehabenen fingern, 
lollte man folgern, daß lie nicht immer aufgelegt wurden, sondern 
nur empor gehalten? wie heut zu tage, nachdem der gebrauch 
der reliquien aufgehört hat, bei uns geschworen wird. Ver 
*) vgl. auch: mit sinen gebærden er fwuor. Lanz. 6636; mit einem 
körperlichen eide, irrg. d. l. 291.
	        
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