316
verbrechen. strafe. an ehre.
von Schleiz (a. 1625) Walch 8, 78; zu Ofnabrück hatten die
beiden schandsteene die gestalt einer flasche. Strodtmann; stelle
des braunschweiger r. bei Pufendorf 4, 111, vgl. 225. [Schand
flaschen an den hals hängen. balt. stud. 7, 2, 15 (a. 1573).
Die markthöken die sten unter des purgermeilters gerichte und
wetten dem burgermeilter haut u. har, ob sie milleteten. schul
den lich auch hockenne (feminae institorum) miteinander, sie
trinken pillich aus des puttels flasche, das feint zwene steine,
der ein lol im hinden hangen, der ander vore, und ein iklich
stein sol einen gewegen Itein behalden, den fullen lie umb den
ring tragen und die hindrelte lol die erste prikelen in den ars
mit einer nalden, die man in ein Itecken schlehet, eines nagels
lang fol der Itift aus dem Itecken sein, die lenge eines nagels
lol man nemen nach dem nagel des mittellten vingers, und
dis heißt auch zu haut u. zu hare gericht. Böhme 3, 74. 75
aus einem liegnitzilchen rechtsb. von 1399; verleumderinnen
wird der lasterstein an den hals gehängt, mit dem lie vor dem
volk um die kirche und vor den altar gehen, wo lie ihn ab
legen. Arx Buchsgau p. 109; klapper oder lasterstein 25 pf.
Ichwer am hals zu tragen, gebildet wie ein weibskopf, an aus
geltreckter zunge ein malschloß (zu Mülhaufen am Rhein). Sim
lers eidgen. p. 508; klapperstein. anz. d. germ. mus. 1857 p. 86;
lasterstein zu Nürnberg, unter dem tragen trommelt der löw.
Jäger jur. mag. 1, 330; wie man den pagstein (zankstein) tragen
lol: er wird bölen weibern, die ehrsame bürgerinnen schalten,
an den hals gehängt. Müldorfer stadtr. Koch Sternf. beitr. 2,
104; den bagstein anhengen. Katzmair 108. 111; rothe räder
zum Ichimpf tragen. ibid. 123, vgl. Schmeller München p. 35.
39; der haderstein. Würdtwein dipl. magunt. 2, 567; sieh noch
Voigts preuß. gesch. 1, 518. Schmeller wb. 2, 507.
Ilt laeke, dat twee man scheldet ende spreckan manni
kanderen innaer lin eere, de vrberth aider twa punt; ist man
ende wif, de man twa punt ende dat wif een punt. ende
Icheldet der twa wif, da sullen dreggen de stenen um den hals
aling der bueren. Franeker buurbrief van 1417, vgl. Fw. p. 393;
li mulier mulierem perculferit, folvet 20 fol. vel portabit lapides
catenatos a lua parochia ad aliam. ch. Henrici ducis Brabantiae
a. 1229 bei Ducange 4, 52. [Im Reinaert 1594: