verbrechen. strafe. an leben.
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Dem holzdieb wurde das haupt auf dem angehaunen stamme
abgehauen (oben f. 516), also mit dem holzbeil.
Alte litte scheint es, daß das gefallene haupt in die höhe
gehoben und dem volk gezeigt wurde; auch das stecken auf
einen [peer und umhertragen mag, gleich der aufrichtung des
geräderten, dielen linn haben: cujus amputatum caput et conto
defixum elevant in fublime. Greg. tur. 3, 6.
Ich finde ein halsabstoßen als befondere strafe: wirt ein
man begriffen an der waren tat, daz her eine frouwen oder
eine maget notzoget, man lal ihm den hals abe ftozen mit einer
winbrechen dele. Saalfelder stat. b. Walch 1, 13; die winbreche
diele verstehe ich nicht, vielleicht windbreche (oben f. 507)?
diu dille manegen edeln man den tac lin houbet an gewan.
d. blöze keiser 397; vgl. twele. Kopp 1, 79. Der hals enzwei
gewunden. Li. 1, 260. Von der strafe des halsabpflügens für
grenzsteinfrevler oben f. 547.
4. Ausdärmen (exenterare) galt für baumschäler und pflug
räuber (oben f. 519. 520); man vergl. noch Winkelmanns heff.
chron. p. 139 u. Emmerichs frankenb. recht bei Schminke 2,
755: man soll ihm den bauch aufschneiden, ihn an eine feule
binden u. mit den därmen darum treiben, bis er keinen mehr
in sich behält; [Büthener recht § 17: wer leine eigene oder
fremde bienen aus der büthen ganz ausnimmt, der loll ohne
einige gnade dem henker überantwortet werden, welcher ihm
alles fein gedärme und eingeweide umb die beltolne fichte
herumbwinden u. ihn hernach an ebenselbiger erhenken loll.
Im Norden außer der f. 520 angeführten stelle der Niala ein
beispiel in der riefensage fornm. fög. 3, 217. 218, ein anderes
bei Saxo gramm. p. 605 aus der zeit des Ericus bonus: revinctis
post terga manibus palis primum affigendos curabant, deinde
ventrium cava cultro rimati, nudatis extis primaque vilcerum
parte protracta, cetera stipitibus explicabant, nec ante supplicium
emiserunt, quam tortos extis funditus alvo egeltis Ipiritum pro
fundere coëgissent. Brzetiflaus ließ a. 1037 dem Kochan
Wrschowfky den nabel aufschneiden, an eine leule nageln und ihn
herumführen, bis ihm alle gedärme aus dem leib gezogen wurden.
Hagek. Nürnb. 1697. 1912; bei den alten Preußen. Jerolchin 621.