Full text: Deutsche Rechtsalterthümer (1)

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haus. alte leute. 
rupe in mare falientibus, hoc genus lepulturae beatiflimum. Plinius 
hift. nat. 4, 12 (Hard. 26). Habitant lucos filvasque et ubi eos 
vivendi latietas magis quam taedium cepit, hilares rédimiti fer 
tis femetipfi in pelagus ex certa rupe praecipites dant, id eis 
funus eximium est. Pomp. Mela de fitu orb. 3, 5 (Gronov. 
p. 254). Diese stellen hat der verfaßer der Gautreksfaga (l. 486) 
schwerlich gekannt. Strabo 10 p. 745 (ed. Amst.) berichtet, die 
einwohner von Keos ließen die über 60 jahre alten schierling 
trinken, nach Aelian var. 3, 37 thaten fie es freiwillig. Von 
den alten Sarden überliefert Timaeus ähnliches, fie erschlagen 
die liebzigjährigen und stürzen sie über abgründe. Tzetzes ad 
Lycophr. 796, vgl. Göller de litu Syracufar. p. 292. Hellanicus 
(geb. 496 vor Chr.) meldet von den Hyperboreern, sie führten 
die lechzigjährigen vor das thor und tödteten sie. Clemens Alex. 
Itrom. 1 p. 131 Sylb. Nach Herodot 1, 216 schlachten und eßen 
die Mallageten ihre alten; Hieronymus adv. Jovinianum lib. 2 
(operum tom. 2 p. 75 ed. balil. 1553 fol.) berichtet dasselbe: 
Mallagetae et Derbices miserrimos putant qui aegrotatione 
moriantur et parentes, cognatos, propinquos, cum ad fenectam 
venerint, jugulatos devorant, rectius esse ducentes, ut a le potius, 
quam a vermibus comedantur. 
Tibareni quos dilexerint lenes 
Tulpendunt in patibulis. Hircani volucribus et canibus semivivos 
projiciunt. Caspii iisdem bestiis mortuos. Darnach bei Vincent. 
bellov. Ipec. hist. lib. 2 cap. 87. Maerlant 1, 53. 54. 
9. die deutsche geschichte kennt kein beispiel, daß feit 
der einführung des chriftenthums abgelebten eltern ein frei 
williger oder gewaltsamer tod widerfahren wäre. Jenem heiteren 
lprung des alten vom felfen, nachdem er den kindern alle seine 
habe vertheilt hat, gleicht aber doch, was im deutschen recht 
das Jetzen auf den alten theil heißt. Der vater lüßt sich 
gleichlam bei lebzeiten beerben, er tritt den kindern sein 
vermögen ab und zieht sich in eine ecke am heerd, in ein 
enges Itübchen zurück, wo er seine letzten tage verleben will; 
den freien brand, eine leibzucht, eine pfründe hat er sich vor 
behalten. Item, die olderen beholden altydt oeren andeel in 
gudere tegens de kinderen und den hinderheert. landr. van 
Welterwoldinge § 23 (pro excol, 4, 34). Strodtmann bemerkt 
490 l. v. unnerheerdt: bank bei dem heerde in bauernhäusern; an
	        
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