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haus. erbschaft. letzte willon.
entbieten und sagte: ef svä verdr at ek deyja or bessum farum.
pä vil ek bess bidja ydr, at per lâtid mik râda fyrir arßi minum,
Nach erlangter bewilligung Haralds verfügte der kranke und:
festi petta mal sem lög voro til at leyfi konungs. Es war also
eine feierliche willenserklärung vor dem könig, wie freilaßungen
483 vor ihm geschahen*). Ohne zweifel waren auch den Angel
lachlen teltamente bekannt, sie nennen sie cvidas (cvide, elo
quium, dictum), teltament machen heißt cvidas don, cyideleés
(lex Cnuti 70) ein intestatus. [Notker 54, 22 übersetzt testa
mentum mit erbescrift, 49, 5. 54, 22 mit beneimscrift; belating
bock. Dahlmann zu Neoc. 2, 581°. Beispiele aus dem mittel
alter verzeichnet Mittermaier § 407 p. 742. 743; auch die mhd.
gedichte gewähren ihrer. Graf Heinrich von Naribon enterbte
leine löhne und ließ fein gut einem taufpathen:
von Naribön gråve Heimerich
alle line sune verstiez,
daz er in bürge noch huobe liez,
noch üf erden decheine richeit.
ein lin man sô vil bi ime gestreit,
daz er den lip durch in verlos,
des kint er zeime erben kös. Wh. 5, 16-22:
er bedeutet
es selbft leinen söhnen, daz was fin wille und des
bat er; Ulrich Wh. 1, 3°. 106 nennt es enterben. Ein lied
Walthers 60, 34 beginnt:
ich wil nu teilen, e ich var,
min varnde guot u. eigens vil,
daz iemen dürfe striten dar,
wan den ichz hie bescheiden wil.
al min ungelücke wil ich schaffen jenen etc.:
teilen und bescheiden sind technisch für testieren (Haltaus 139.
142 I. v. bescheiden, bescheidung, seinem sein gut bescheiden.
Schweinichen 2, 158)), schaffen für legieren (Haltaus 1600)
—
*) teftamcnt kann auch heißen wenn der vater feine habe willkürlich
unter leine natürlichen erben austheilt fygl. prout pater et mater inter
cos (liberos) distribucrent. Wigand feme 224 (a. 1170); so Skapnartüngr
in der Gautrekssaga p. 11, oder landgraf Philipp (oben f. 474) und der
graf von Naribon.