Full text: Deutsche Rechtsalterthümer (1)

664 
haus. erbschaft. letzte willon. 
entbieten und sagte: ef svä verdr at ek deyja or bessum farum. 
pä vil ek bess bidja ydr, at per lâtid mik râda fyrir arßi minum, 
Nach erlangter bewilligung Haralds verfügte der kranke und: 
festi petta mal sem lög voro til at leyfi konungs. Es war also 
eine feierliche willenserklärung vor dem könig, wie freilaßungen 
483 vor ihm geschahen*). Ohne zweifel waren auch den Angel 
lachlen teltamente bekannt, sie nennen sie cvidas (cvide, elo 
quium, dictum), teltament machen heißt cvidas don, cyideleés 
(lex Cnuti 70) ein intestatus. [Notker 54, 22 übersetzt testa 
mentum mit erbescrift, 49, 5. 54, 22 mit beneimscrift; belating 
bock. Dahlmann zu Neoc. 2, 581°. Beispiele aus dem mittel 
alter verzeichnet Mittermaier § 407 p. 742. 743; auch die mhd. 
gedichte gewähren ihrer. Graf Heinrich von Naribon enterbte 
leine löhne und ließ fein gut einem taufpathen: 
von Naribön gråve Heimerich 
alle line sune verstiez, 
daz er in bürge noch huobe liez, 
noch üf erden decheine richeit. 
ein lin man sô vil bi ime gestreit, 
daz er den lip durch in verlos, 
des kint er zeime erben kös. Wh. 5, 16-22: 
er bedeutet 
es selbft leinen söhnen, daz was fin wille und des 
bat er; Ulrich Wh. 1, 3°. 106 nennt es enterben. Ein lied 
Walthers 60, 34 beginnt: 
ich wil nu teilen, e ich var, 
min varnde guot u. eigens vil, 
daz iemen dürfe striten dar, 
wan den ichz hie bescheiden wil. 
al min ungelücke wil ich schaffen jenen etc.: 
teilen und bescheiden sind technisch für testieren (Haltaus 139. 
142 I. v. bescheiden, bescheidung, seinem sein gut bescheiden. 
Schweinichen 2, 158)), schaffen für legieren (Haltaus 1600) 
— 
*) teftamcnt kann auch heißen wenn der vater feine habe willkürlich 
unter leine natürlichen erben austheilt fygl. prout pater et mater inter 
cos (liberos) distribucrent. Wigand feme 224 (a. 1170); so Skapnartüngr 
in der Gautrekssaga p. 11, oder landgraf Philipp (oben f. 474) und der 
graf von Naribon.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer