Full text: Ausführliche Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld (Serie der Bücher 43/44, Theil 5)

Die interdicta de vi. §. 1848. 
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capi res: quamvis enim interdictum Unde vi locum habeat. 
quia verum est, vi me deiectum, non tamen verum est, 
et vi possessum. 
L. 33 §. 2 eod. 
Julian. lib. 44. dig. (s. unten S. 44 f. zu N. 37). 
Es kommt also lediglich darauf an, daß der bisherige 
Besitzer seines Besitzes entsetzt worden ist. 
6. Die Handlung der Dejection besteht gemäß der 
natürlichen Bedeutung des Ausdrucks in der gewaltsamen 
körperlichen Entsetzung des Besitzers (oder seines Deten 
tors oder Subdetentors) aus dem körperlichen Besitze 
eines Grundstückes. 
Die bei der Dejection in diesem Sinne angewandte 
vis ist mithin eine lediglich physisch wirkende, eine vis 
absoluta, die Dejection bewirkt für den bisherigen Besitzer 
den Verlust seines Besitzes ohne Rücksicht auf seinen Willen, 
solo corpore. Wer dagegen aus Furcht vor einer Drohung 
einem Andern gestattet, den Besitz eines bisher von ihm 
innegehabten Grundstücks zu ergreifen, der verliert seinen 
Besitz nicht durch Dejection, sondern dadurch, daß er, 
wenngleich nur auf Zwang, vis compulsiva, den Willen 
bethätigt, ihn einem Andern zu überlassen, also et animo 
et corpore: m. a. W. er tradirt. Zur Wiedererlangung 
des so verlorenen Besitzes steht ihm folglich die actio 
quod metus zu, nicht unser Interdict. 
L. 9 pr. i. f. D. quod met. 4, 2: 
Ulp. lib. 11. ad ed. — sed et si per vim possessionem 
tradidero, dicit Pomponius hoc edicto (sc. de metu) 
locum esse. 
L. 5 h. t.: 
Ulp. lib. 11. ad ed. Si per vim tibi possessionem tradi 
dero, dicit Pomponius Unde vi interdictum cessare, quo 
niam non est vi deiectus, qui compulsus est in posses 
sionem inducere.
	        
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