Die interdicta de vi. §. 1848.
37
capi res: quamvis enim interdictum Unde vi locum habeat.
quia verum est, vi me deiectum, non tamen verum est,
et vi possessum.
L. 33 §. 2 eod.
Julian. lib. 44. dig. (s. unten S. 44 f. zu N. 37).
Es kommt also lediglich darauf an, daß der bisherige
Besitzer seines Besitzes entsetzt worden ist.
6. Die Handlung der Dejection besteht gemäß der
natürlichen Bedeutung des Ausdrucks in der gewaltsamen
körperlichen Entsetzung des Besitzers (oder seines Deten
tors oder Subdetentors) aus dem körperlichen Besitze
eines Grundstückes.
Die bei der Dejection in diesem Sinne angewandte
vis ist mithin eine lediglich physisch wirkende, eine vis
absoluta, die Dejection bewirkt für den bisherigen Besitzer
den Verlust seines Besitzes ohne Rücksicht auf seinen Willen,
solo corpore. Wer dagegen aus Furcht vor einer Drohung
einem Andern gestattet, den Besitz eines bisher von ihm
innegehabten Grundstücks zu ergreifen, der verliert seinen
Besitz nicht durch Dejection, sondern dadurch, daß er,
wenngleich nur auf Zwang, vis compulsiva, den Willen
bethätigt, ihn einem Andern zu überlassen, also et animo
et corpore: m. a. W. er tradirt. Zur Wiedererlangung
des so verlorenen Besitzes steht ihm folglich die actio
quod metus zu, nicht unser Interdict.
L. 9 pr. i. f. D. quod met. 4, 2:
Ulp. lib. 11. ad ed. — sed et si per vim possessionem
tradidero, dicit Pomponius hoc edicto (sc. de metu)
locum esse.
L. 5 h. t.:
Ulp. lib. 11. ad ed. Si per vim tibi possessionem tradi
dero, dicit Pomponius Unde vi interdictum cessare, quo
niam non est vi deiectus, qui compulsus est in posses
sionem inducere.