Full text: Arndts von Arnesberg, Karl Ludwig: Lehrbuch der Pandekten

II. Buch. Von den Rechten an Sachen. 
§. 130. 
218 
sich unter der Oberfläche befindet, wie auf den Raum über dem Grund 
stück, soweit der Natur der Sache nach in beiden Richtungen die aus 
schließliche Herrschaft eines Einzelnen sich geltend machen kann und be 
züglich der Benutzung des Grundstücks irgendwie von praktischem Interesse 
ist?. Uebrigens ist es unnöthig, die Befugnisse des Eigenthümers näher 
zu bestimmen; auch die früher gewöhnliche? a Unterscheidung von sog. Pre 
prietäts- und Nutzungsrechten ist eben so unfruchtbar als unsicher. In 
dessen schließt es den Begriff des Eigenthums nicht aus, wenn entweder 
durch besonders begründete Rechte Andrer oder auch durch allgemeine 
Rechtsvorschrift, einzelne in der sonst unbegränzten Herrschaft enthaltene 
Befugnisse dem Eigenthümer entzogen sinds, so wenig wie der Begrif 
der persönlichen Freiheit dadurch aufgehoben wird, daß man die den 
Rechten anderer Personen entsprechenden Pflichten erfüllen und sich den 
allgemeinen Rechtsvorschriften unterordnen muß*. So wie aber und so 
weit solche das Eigenthum beschränkende Rechte Anderer wieder aufhören, 
tritt das Eigenthum von selbst wieder in seiner Unbegränztheit und Aus 
schließlichkeit hervors 
Uebrigens wird der Begriff des Eigenthums auch auf eine Sach 
gesammtheit (sog. universitas rerum distantium, §. 48), im Gegensatze 
gegen die einzelnen dieselbe bildenden körperlichen Sachen, angewendet; 
aber von praktischer Bedeutung ist dies wesentlich nur in Ansehung der 
Vindication derselben“. 
Anm. 1 Schmid Handbuch Bd. I. (§. 18. A. 5.) Pagenstecher die römische 
Lehre vom Eigenthum in ihrer modernen Anwendbarkeit. Abth. 1. 2. 3. 1857..59. 
2 Vgl. a) L. 1. pr. D. de s. p. u. 8. 2. Coelum quod supra id solum in 
tercedit, liberum esse debet. L. 9. eod. L. 8. §. 5. L. 14. §. 1. D. si serv 
vind. 8. 5. L. 26. D. de damno inf. 39. 2. L. 1. §. 11. 21. D. de aqua et aquae 
pluv. 39. 3. L. 21. §. 2. D. quod vi. 43. 24. In opere novo tam soli quam coeli 
mensura facienda est. L. 22. §. 4. eod. b) L. 13. §. 1. D. comm. praed. 8. 4. 
L. 7. §. 13. 14. L. 8. pr. D. sol. matr. 24. 3. L. 26. cit. L. 1. §. 12. D. de aqua 
et aquae pluv. 39. 3. Also richtig verstanden kein „Märchen von der Luftsäule 
(Gesterding Ausbeute von Nachforschungen III. S. 447 fg.). Gegen die ungegrun 
deten Einwendungen von Werenberg in d. dogmat. Jahrb. VI. S. 16 fg. vgl. daselbn 
Ihering S. 85 fg. und Hesse S. 391 fg. Windscheid §. 168. A. 2. 
[2a Vgl. Glück VIII. §. 576. Gesterding L. v. Eigenthum 1817. §. 1..3. 
Dazu Brinz 2. Aufl. §. 130. 
3 L. 25. pr. D. de V. S. Recte dicimus eum fundum totum nostrum essé. 
etiam quum ususfructus alienus est, quia ususfructus non dominii pars sed 
servitutis (Hal. servitus) sit, ut via et iter, nec falso dici totum meum esse 
cuius non potest ulla pars dici alterius esse; hoc et Julianus, et est verius. 
4 Auf das Eigenthum findet analog dasselbe Anwendung, was L. 4. pr. D. de 
statu hom. 1. 5. in der Definition der Freiheit andeutet: Libertas est naturalis
	        
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