Full text: Deutsche Juristen-Zeitung (Jg. 18 (1913))

8.7. Sprechsaal

8.7.1. Hat das Reichsvereinsgesetz das Vereins- und Versammlungsrecht der Beamten erweitert?

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XVIII. Jahrg. Deutsche Juristen-Zeitung. 1913 Nr. 2.

152

Privat versieh, im Falle d. § 369 Abs. 1 Satz 2 d.
Versicherungsges. f. Äugest. (R.-G.-Bl. S. 563). —
Rkzlr.-Bk. v. 13. 12. 1912, bt. d. Einrichtung u. d.
Betrieb d. Zinkhütten ü. Zinkerzrösthütten [1. 1.
1913] (S. 563).
Preußen: Vo. v. 4. 11. 1912 ü. d. Reisekosten d.
Justizbeamten bei gerichtl. Geschäften innerhalb d.
Amtsger.-Bez. d. Beschäftigung (Ges.-S. S. 225). — Vo.
v. 16. 12. 1912, bt. Abänderung d. Art. I d. Vo. z.
Ausführ. d. BGB. v. 12. 7. 1910 [23.12 1912] (S. 229).
— Vo. v. 16. 12. 1912, bt. d. Einrichtung einer Standes-
vertretung d. Zahnärzte (S. 233).
Bayern: Bk. v. 5. 12. 1912, d. Staatsvertrag z.
Regelung d. Lotterie Verhältnisse zw. Bayern,
Württb. u. Baden einerseits u. Preußen anders, bt.
[1. 7. 1912] (G.- u. Vo.-Bl. S. 1249). - Kgl. Vo. v. 12. 12.
1912, bt. d. Landestrauer (S. 1265). — Bk. d. JM. v.
13. 12. 1912, die z. Veröffentlichung gerichtl. Be-
kanntmach. bestimmten Blätter bt. (J.-M.-Bl. S. 341).
— M.-Bk. v. 16. 12 1912 ü. d. Errichtung eines besond.
Oberversicherungsamts f. d. Betriebe d. k. b. Ver-
kehrsverwaltung [1. 1. 1913] (G - u. Vo.-Bl. S. 1273).
— M.-Bk. v. 17. 12. 1912, d. Errichtung eines Knapp-
schaf ts-Ober Versicherung samts bt. /1. 1. 1913]
(S. 1279). - Kgl. Vo. v. 20. 12. 1912 ü. d. Inkraft-
treten d. Ges. v. 20. 7. 1912, d. Staatsschuldbuch
bt. u. M-Bk. v. 21. 12. 1912, d. Ges. ü. d. Staatsschuld-
buch bt. [1. 1. 1913] (S. 1283). — Oberpolizeil. Vorschr.
v. 28. 12. 1912 u. M.-Bk. v. 28. 12. 1912 ü. d. Feuer-
bestattung [15. 1. 1913] (S. 1297).
Württemberg: M.-Vf. v. 21. 11. 1912, bt. d. Aende-
rung d. Württ. Postordnung v. 21. 5. 1900 [21. 12.
1912] (Reg.Bl. S. 885).
Baden: Ges. v. 5. 12. 1912, d. Bau u. Betrieb eines
Murgwerks durch d. Staat bt. (G.- u. Vo.-Bl. S. 451).
— Vo. v. 10. 12 1912, d. Vollzug d. Staatsschuld-
buchgesetzes bt. [1. 1. 1913] (S. 457). — Ldh. Vo. v.
16. 12. 1912, d. Ordnung d. Dienstes d. Staatseisen-
bahnen u. d. Bodenseedampfschiffahrt bt. [bis 1. 4.
1913] (S. 467). - M.-Bk. v. 30. 12. 1912, d. Organisation
d. Justizbehörden bt. [1. 1. 1913] (S. 477).
Oldenburg: Ges. f. d. Ghzt. Oldenburg v. 28. 12. 1912
z. Aenderung d. Zivilstaatsdienergesetzes v. 28. 3.
1867 (Ges.-Bl. S. 290). — Ges. f. d. Ghzt. Oldenburg v.
24. 12. 1912, bt. d. Landessparkasse zu Oldenburg
]1. 1. 1913] (S. 307). - Ges. f. d. Ghzt. v. 30. 12. 1912,
bt. d. Erhöhung d. Diensteinkommens d. im Staats-
dienste beschäft. Beamten u. Arbeiter, sowie d. Lehrer u.
Lehrerinnen an den Volksschulen [1. 1. 1913] (S. 317).
Braunschweig: Bk. v. 26. 12 1912 ü. d. Ausfüh-
rung d. Viehseuchengesetzes (G - u. Vo.-S. S. 425).
— Ges. v. 10. 12. 1912, bt. d. Vermeidung v. Doppel-
besteuerungen b. Heranziehung zu direkten Ge-
meindesteuern u Kreisabgaben in verschied. Bundes-
staaten d D R. [17. 12. 1912] (S. 679) - Ges. v. 10. 12.
1912, bt. Abänd. d. 7. Tit. d. Berggesetzes f. d. Hzt.
Braunschweig [18. 12. 1912] (S. 681) — Ges. v. 20. 12.
1912 ü. römisch-kathol. Schulverbände (S. 707).
Altenburg: M.-Vo. v. 6. 11. 1912 z. Ausführung
d. Stellen Vermittlergesetz e s v. 2. 6. 1910 [1. 1. 1913]
(Ges.-S. S. 362).
Gotha: Vo. v. 27. 8. 1912, bt. d. Disziplinar-
gewalt d. Volksschullehrer bei Verfehlungen d. Schul-
kinder außerhalb d. Volksschule (Ges.-S. S. 167). — Vo.
v. 21. 8. 1912, bt. d. Genehmig, u. Untersuch, d.
Dampfkessel [18. 9. 1912] (S. 171). - Vo. v. 21. 8.
1912 ü. d. Aufstellung, d. Einricht, u. d. Betrieb
v. Dampffässern [19. 9. 1912] S. 217).
Reuß ä. L.: Hö. Vo. v. 16. 12. 1912, bt. d. Aus-
dehnung d. f. d. Fst. Reuß j. L. gestifteten Fürstl. Reuß.
Ehrenzeichen auf d. Fst. Reuß ä L (Ges.-S. S. 229).
— Hö. Vo. v. 16. 12. 1912, d. Verdienstkreuz bt.
(S. 233) — Reg.-Vo. v. 17. 12. 1912 z. Ausführ. d. Ver-
waltungsrechtspflegegesetzes v. 25. 7. 1912 [21. 12.
1912] (S. 235). - Reg.-Vo. v. 18. 12. 1912 z. Aus-

führ. d. Ges. ü. einige Gegenstände d. Verwaltung*
v. 25. 7. 1912 (S. 236).
Schaumburg-Lippe: Polizei-Vo. v. 16. 12. 1912, bt.
d. Handel mit Giften u. giftigen Farben [1.1.1913]
(L.-Vo. S. 375).
Bremen: Ges. v. 12. 12. 1912, bt. Abänd. d. §§ 56
u. 57 d. Ges., d. Deputationen bt. (Ges.-Bl. S. 257). —
Ges. v. 21. 12. 1912. bt. d. Jugendamt [1. 4 1913]
(S. 273). — Ges. v. 21. 12. 1912, bt. Abänderung d.
Ausf.-Ges. z. BGB. v. 18. 7. 1899 (S. 275) - Ges. v.
21. 12. 1912, bt. d. Generalvormundschaft in d.
Stadt Bremen u. im Landgebiet [1 4 1913] (S. 276). —
Ges. v. 21. 12. 1912 ü. d. Fürsorgeerziehung
Minderjähriger [l. 4. 1913] (S. 279). — Ges. v. 25. 12.
1912, bt. d. Unfallversicherung f. Land- u. Forst-
wirtschaft [1. 1. 1913] (S. 285).
Hamburg: Marktordnung v. 30. 11. 1912 [15. 12.
1912] (Amtsbl. S. 1027). - Ges. v. 9. 12. 1912 bt. Aen-
derung d. Betriebs- u. Gebührenordnung f. d.
Kaianlagen [10. 12. 1912] (S. 1050). - Ges. v. 9. 12.
1912 bt. d. Erhöhung d. Tonnengeldes [10. 12. 1912]
(S. 1058). — Ges. v. 18. 12. 1912, bt. Aender. in d.
Zusammensetzung d. Behörde f d. Versicherungs-
wesen [wird noch bestimmt] (S. 1083).

Spreehsaal.
Hat das Reichsvereinsgesetz das Vereins- und
Versammlungsrecht der Beamten erweitert? In
der Presse und im Parlament ist in letzter Zeit viel darüber
gestritten worden, ob das Vorgehen des Berliner Polizei-
Präsidenten gegen den Verein Berliner Feuerwehr-
männer berechtigt gewesen ist. Die folgenden Zeilen
sollen keine Aeußerung darüber enthalten, ob dieses Vor-
gehen zweckmäßig war und ob das Verhalten des Vereins
ein Recht zu dem Vorgehen gegeben hat. Es soll nur
an der Hand der Materialien leidenschaftslos nachgeprüft
werden, ob, wenn das der Fall, das Gebot des Austritts
aus dem Verein an die Feuerwehrmänner nach den Vor-
schriften des Reichsvereinsgesetzes zulässig war. Und
diese Frage ist m. E. nur zu bejahen.
Der § 1 des RVG. bestimmt allerdings, daß alle Reichs-
angehörigen das Recht haben, zu Zwecken, die den Straf-
gesetzen nicht zuwiderlaufen, Vereine zu bilden und sich
zu versammeln. Da der Verein, zu dem sich die Feuer-
wehrmänner zusammen getan, soweit bekannt, keine Zwecke,
die den Strafgesetzen zuwiderlaufen, verfolgt, die Feuer-
wehrmänner auch unbedenklich Reichs an gehörige sind, so
könnte man zunächst meinen, daß denselben ohne weiteres
das Recht zustehe, dem betreffenden Verein anzugehören.
Der bloße Wortlaut des Ges. vermag indessen die Frage
nicht zu entscheiden. Es muß vielmehr auf die Ent-
stehungsgeschichte des Ges. zurückgegangen und danach
anerkannt werden, daß die Frage, wieweit die Beamten
berechtigt sind, Vereinen anzugehören und sich zu ver-
sammeln, durch das RVG. nicht gelöst ist und auch —
wenigstens nach der Absicht der Regierung — nicht ge-
löst werden sollte. Der Staatssekretär des Innern hat laut
des Komm. - Berichts (Verh. d. Reichstags 1908 S. 4829)
in der Kommission erklärt, daß das Vereins- und Ver-
sammlungsrecht der Beamten trotz der Beamtendisziplin
tatsächlich nicht illusorisch sei, beweise die Existenz un-
gezählter Beamtenvereinigungen. Auch die Beamten
genössen Vereins- und Versammlungsfreiheit und sollten
sie weiterhin genießen. Allein man könne durch ein
Vereinsgesetz nicht hinweggehen über besondere Pflicht-
beziehungen, die zwischen Behörde und Beamten beständen.
Die Behörde müsse das Recht haben, ihre Beamten von
Vereinen und Versammlungen fernzuhalten, deren Zwecke

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