Full text: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Germanistische Abteilung (Bd. 1 (1880))

Beitrag zur Erklärung von Cap. 72 Buch R des Rechten Weges. 133
aber es ist klar, dass eine solche Anordnung nimmermehr das
Surrogat eines successiven Vermächtnisses sein kann. Denn wenn
auch der Alienation wie der successio ab intestato ein Riegel

Geschefft als etlich person von habe wegen zu eynander ver-
pflichten.
Ich A. N. unnd E. sein ehelichs eheweyb und ich Martha W. alle
bürger und bürgerin zu N. bekennen öffendlich mit diesem briff. Als
dan vil jare und zeyt her [und] uns freundlich mit eynander gehalten
und betragen, und auch alle unser hab und gut zusainen gemengt, und
gelegt haben, und darumb das wir auch hinfur die zeyt unserer lebtag
dester friedlicher und getrewlicher bey eynander bleiben sollen und
mögen So haben wir alle drey samentlich und unverscheidelich mit
gutem vereynten willen und wolbedachtem muthe dis unser gescheht
onwiderüfflich geschickt und geacht als hernach geschrieben stehet.
Und setzen auch das für unser letzten willen und meinung. Also
welches unter uns obgenannten dreyen personen eyne vor der anderen
von todes wegen abgehet das also dan die anderen personen oder
persone, welche unter uns ynn leben seyn, sollich unser gemengte hab,
die weyl wir leben, inhaben, nuetzen und messen, und der zu ihrer
nottuVfft gebrauchen, und das die ye von eynem auff das ander
gefallen und bleiben sol, alle dieweyl unter uns dreyen eyns im
leben ist, und wen wir dan alle drey von todts wegen abgangen seyn,
was dann von unser aller habe nach der letzten person abgang erspartt
wurdet und vorhanden bleybt, es sey wenig oder vil, das sollen unser
Vormunde durch Gotes willen und unser seel heyl willen geben an die
ende unde stet, wa sie nach ihrer gewissen dunckt daz es nottürfftig und
auff das aller best und nutzlichest angelegt und bestat sey.
b. Eine in vielfacher Hinsicht interessante, bisher ungedruckte Ur-
kunde aus dem Jahr 1564, von der nur noch eine Gopie in einem
a. 1607 angelegten Ranziger Testamentsbuch (Msc. des Ranziger Stadt-
Archivs) 8. 67 ff. erhalten ist.
Anno 1564, den 3. February.
Herr Conrad von Suechten Testament.
Es steint vor einem Erbaren gerichte erschienen der erbar und
weise lierr Conrad van Suchten, ratmann dieser königlichen stadt Ranzig,
und die tugentsame frawe Barbara, seiner ehelich gemal, hem Reinhold
Feldsteden seliger gedechtnuss auch weiland ratmannes verlassene
dochter, und hat gemelter herr Conrad vor sich und in ehelicher Vor-
mundschaft gemeltes seines ehegemals öffentlich angetragen urtd vor-
lutbart, dat sie eindrechtiglich aus gutem, waren herzen auch wolbe-
dachtem reifem rate, aus liebe und ganz geneigtem freundlichen freien
willen, nicht aus schuld oder einiger pflieht, tun, vorehren, geben und
zueignen wollen auch hiermit zugeeigent und vorehret haben aus freier
hand eine wilkurliche gäbe, unwiderruflich, des seligen Tideman Feld-

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