Full text: Kritische Jahrbücher für deutsche Rechtswissenschaft (Jg. 1 = Bd. 1 (1837))

3.4. Die Lehre vom Versuche der Verbrechen. Von Dr. H. A. Zachariä, Göttingen, 1836

44 Zacharm, Die Lelire vom Versuche der Verbrechen.
das weltliche Sacrament ist, im Gegensätze des Sacraments des
Priesters, als des geistlichen, der Weihe zum ehelosen Leben?
Die Xirehe entschied darüber in früherer Zeit wohl nicht, weil
die Ehe ein Sacrament ohne gratia war. Seit ihr die gratia zuge-
standen, mochte sie aber wohl nicht durch ihre förmliche Erklä-
rung darüber, wer der Minister sei, auf die Untersuchung liin-
lei ten , ob und warum den Ehen früher die gratia fehlte, und ob
dieselbe etwa beim matrimonium verschieden sei von der bei den
übrigen Sacramenten.
. II. F. Jacobson.

K, Die Lehre vom Versuche der Verbrechen. Von
J9r. H. A. Zachari», ausserord. Professor der Rechte nnd
Beisitzer des Spruchcoll. zu Göttingen. Erster Tlieil. Göttin-
gen in der Dicterich’sclien Buchhandlung, 1836. XXII. und
288 S. 8. (1 Tlilr. 8 Gr.)
Bei der Würdigung einer verbrecherischen Handlung, die,
ihrer Natur nach, Inneres und Aeusseres zugleich, nicht das
Eine oder das Andere für sich ist,— weshalb man endlich einmal
aufhören sollte \ von inneren und von äusseren Handlungen zu
sprechen —- kommen besonders zwei unter sich nahe verbundene
Verhältnisse in Betracht, die sich mit ihren weitem Bestimmun-
gen auf ein Prineip, auf das der Handlung, zurückführen lassen.
Gegenüber der Einheit de» Innern und Aeussern, dem Willen,
der sich durch die Tliat vollständig geäussert hat und sich in
derselben weiss, so dass er sie, wie sie vorliegt, ganz auf sich
nimmt und verantworten muss, dem Falle einer Congfuenz also,
kann nemlich eine Trennung und Incongruenz, ein Fall eintj-eten,
wo entweder der Wille weiter ging, als die Aeusserung, oder
umgekehrt, letztere mehr umfasste, als der, jedoch nie ganz
fehlende Wille — denn sonst wäre keine Handlung vorhanden_.
gewollt hatte. Jenes begründet den Versuch, dieses die Fahr-
lässigkeit. In diesen beiden wird aber, eben weil sie Handlung
sind und zugerechnet werden, nothwendig jene Beziehung des
Innern'und Aeussern anerkannt, nur in umgekehrter Richtung,
oder vielmehr von verschiedenen Ausgangspunkten der Betrach-
tung aus. Bei dem Versuche nämlich wird von dem Willen

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