Zur Staats- und Rechtsgeschichte der Wetterau. 6
Lorsch und Fuldas, anhebend mit der Mitte des 8ten Jahrhun-
derts, die Güter und Ländereien, welche sie benennen, als in Mar-
ken liegend bezeichnen. Es heißt also etwa in diesen Urkunden:
1r68 mansos in pago Wedereiba in Altunstater marca oder qtric-
quid proprietatis habeo (possideo) in Doraheimer marca in pago
Wettereibae in comitatu Bertholdi comitis, oder curtem oder prae-
dium oder villam oder vicum oder vineam oder molendinum etc.
in pago Uuedrebense in Odupher marca. Bekanntlich kommt das-
selbe für ganz Franken4 5) vor, wovon die Wetterau ein Theil war,
während es in Alemannien statt in marca mehr in centena
Eriggeue oder in centena Rüadoltesh untere oder in pagello
Suuercenhuntare oder in pago (in situ) Munterishuntari
heißt, aber auch infra marca qui vocatur Muntharishuntari
(Stäliu Wirtemb. Gesch. I, 281. 293. 301. 311); in Sachsen
und Thüringen regelmäßig praedium oder villa N. in pagoBukki
(Tilithi-Altgeuue-Hassagowe) et in comitatu Herimanni (Me-
ginüarchi-Adolfi-Sigifridi) Comitis, wobei ZU bemerken ist, daß V0N
diesen sächsischen und thüringischen pagi (Gauen) stets mehrere
unter demselben Comitat zu stehen scheinen (Landau Terr. S. 355).
Aus dem Worte Mark allein ist nicht zu schließen, welche
Bedeutung es hat. Es wird in gleicher Weise von dem Gebiete
des Reichs (marca Regis vrgl. Waitz d. VG. S. 273) wie von
Stadt- und Dorstennineien (Kraut d. PR. §. 15 Nr. 44. §. 85
Nr. 28 ff.), von allem territorial Eingegrenzten: den Grafschaften
4) Die Lorscher Urkunden wurden bekanntlich von der Academia Theo-
doro-Palatina herausgegeben: Codex Principis olim Laureshamensis
Abbatiae diplomaticus. Mannh. 1768—1770. Ich Ctttte C. L. mit
der Nummer der Urk. Die Fulder Urkunden edirte 1724 Joann.
Frid. Sch annat Corpus traditionum Fuldensium, 1850 Ernst Frd.
Joh. Dronke Codex diplomaticus Fuldensis; ich citire letztemC.F.
mit der Nummer der Urk. Hierzu gehören noch Dronke's Traditio-
nes et antiquitates Fuldenses. Fuld. 1844. Sie enthalten außer
einem Nekrologium (S. 159—184) die, dem 12ten Jahrhundert an-
gehörenden, Traditionssummarien und Registraturen des fuldischen
Mönchs Sbirhard. Sie sollen T. F. mit der Seitenzahl cittrt werden.
5) Auch in Ost-Franken, z. E. »in Fliedinero marcu et in pago Sala-
geuuea C. F. 241, »in pago Grapfeld in marcu Birchinafeldono«
C. F. 301.