Full text: Themis <Göttingen> (N.F. Bd. 1, H. 2 (1840))

insbesondere der Tochtetkinder. 215
fuerit adjectum, boni viri arbitratu debere eam
compleri.«
Wenn nun auch durch diese Verordnung Justinians die
ältere Regel des CentumviralGerichtes, daß nämlich insbeson-
dere-alle Descendenten einen Anspruch auf Erbcseinsetzung
von Seiten ihrer Ascendente» hätten, bedeutend mehr, als
früher geschehen, beschränkt ward, indem schon durch jedes
Bermächtniß die Qucrel ausgeschlossen und demnach jener An-
spruch auf Erbeseinsetzung wirkungslos gemacht wird, so war
doch damit die Regel selbst noch keineswcgcs aufgehoben; was
für die richtige Würdigung der nachfolgenden Nov. 115 Ju-
stinians wesentlich.in Betracht kommt.
Wenn wir nun aber, bei dieser altern Regel des Centum-
viralGerichtes noch einen Augenblick verweilend, fragen,, ob
dieselbe sich auch auf die Postumi und die, welche Postu-
morum loco waren, erstreckte, so sagt Justinian ausdrück-
lich, §. 2 in f. I. 2» 18, Ii. t.:
»Postumi quoque, qui nullo alio jure venire
possunt, de inofficioso agere possunt«;
Und 1. 30 §. 1 C. 3, 28, h. t.:
»Sin vero vel praeterierint aliquam eorum per-
sonam jam natam, vel ante testamentum
quidem conceptam, adhuc vero in ven-
tre constitutam, vel exheredatione vel alia
eorum mentione facta nihil eis penitus reliquerint,
tunc vetera jura locum habere sancimus, nullam
ex praesente promulgatione novationem vel per-
mutationem acceptura.«
Da die Querela inofficiosi testamenti wesentlich auf
dem gegründeten Vorwurf der verletzten Officia pietatis
beruht, so ist auch leicht einzusehen, warum der Begriff der
Postum! von Just in ian hier in der Art näher bestimmt
ward, daß der Postumus bereits vor der TestarnentsErrich-
tung erzeugt gewesen sein müsse, weil nur für diesen Fall den
Testator der Vorwurf der Lieblosigkeit traf, wenn er den

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