Full text: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Kanonistische Abteilung (6 (1916))

8. Das Salvatorium Papst Eugens IV. (1431 - 1447) vom 5. Februar 1447

Paul Haas, Das Salvatorium Papst Eugens IV. v. 6. Febr. 1447. 293

IV.
Das Salvatorium Papst Eugens IV. (1431—1447)
vom 5. Februar 1447.
Von
Herrn Paul Haas
in Halle a. S.
Nachdem zu Pisa (1409), Konstanz (1414—1418) und
Pavia-Siena (1423—1424) die Versuche, eine Reform der
Kirche an Haupt und Gliedern durchzuführen, gescheitert
waren, begrüßten alle aufrichtigen Freunde einer inneren
Erneuerung der Kirche das gemäß dem Konstanzer Dekret
„Frequens“ 1431 einberufene Baseler Konzil mit größten
Hoffnungen.1) Die unüberbrückbaren gegensätzlichen An-
sichten über die rechtliche Stellung der allgemeinen Kirchen-
versammlungen ließen indessen von vornherein keine er-
sprießliche Zusammenarbeit aufkommen. Die kurialistisehe
Auffassung, derzufolge die Autorität der Konzilien völlig
vom Papst abhängt, stand der konziliaren Idee, nach der
die im allgemeinen Konzil repräsentierte Kirche über dem
obersten Bischof steht und er ihm Gehorsam schuldig ist,
schroff gegenüber. Dieser Umstand führte neben äußeren
Verhältnissen, die den Anlaß boten, zur ersten Auflösung
und Verlegung des Konzils durch Papst Eugens XV,.
{1431—1447) Bulle „Quoniam alto" vom 18.Dezember 1431.
Zwar sah er sich infolge der sehr ungünstigen politischen
Lage des Kirchenstaates (Angriff des Herzogs Phil. Maria
Visconti von Mailand auf den Kirchenstaat; Aufstand der
ihm feindlich gesinnten Adelsfamilien in Rom) und des

*) K. Müller, Kirchengeschiehte II, 1 (Tübingen und Leipzig 1902),
S. 94ff.; C. J. v. Hefele, Konziliengeschichte VII (Freiburg i. Br. 1874),
8. 427 ff.; L. Pastor, Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des
Mittelalters I (3. und 4. Aufl., Freiburg i. Br. 1901), S. 234ff.; A.Wer-
minghoff, Verfassungsgeschichte der deutschen Kirche im Mittelalter:
Meisters Grundriß der Geschichtswissenschaft II, 6 (2. Aufl., Leipzig
und Berlin 1913), 8. 229ff.

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