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Heinrich Singer,
dinales), qui in eodem loco fuerint, cessante scismate,
sine1) violentia laicorum pontificem eligant, nullis ab-
sentibus fratribus expectatis. Si quis autem ex cardinali-
bus a leco (zu verbess.: loco), in quo summus pontifex
obiit, a (?) electione instante discesit2) (zu verbess.: dis-
cesserit), eligendi potestate se ipsum illa vice privabit
et hiis3) (richtig: is) universalis pastor et episcopus habea-
tur, a duabus qui partibus presum (richtig: presentium)
fratrum eligitur, electo in duabus partibus munere (zu
verbess.: minime) conputato.
Schulte legt, wie bereits oben erwähnt wurde4), das
c. Quia frequenter auf Grund der Prager Handschrift dem
Papste Alexander IV. bei. Die uns vorliegenden geschicht-
lichen Zeugnisse, welche die Urheberschaft Innocenz’ IV.
unzweifelhaft erscheinen lassen5), waren allerdings Schulte
noch nicht bekannt, aber seine Annahme wird u. E. auch
schon durch die Ergebnisse einer sorgfältigeren kritischen
Prüfung des Prager Manuskriptes vollständig widerlegt.
Schulte hält sich einfach an das „Idem" der Inskription,
das er auf Alexander IV. bezieht, weil die unmittelbar vor-
hergehende siebente Dekretale der Sammlung (Rubr. de
electione, c. 1) von Alexander IV. herrührt, welcher auch
in deren Inskription ausdrücklich genannt wird. Schulte
hat jedoch übersehen (oder er glaubte nach den von ihm
adoptierten kritischen Grundsätzen6) stillschweigend dar-
*) So die Handschrift; Schulte liest unrichtig sive — man könnte
allerdings, mit Rücksicht auf die anderen überlieferten Texte des Ka-
pitels (welche Schulte noch unbekannt waren und die hier „seu“ oder
„aut“ haben), auch im Prager Texte „sive“ emendieren; ich halte dies
aber nicht für notwendig, da m. E. auch der Wortlaut der Prager Hand-
schrift einen guten Sinn gibt.
2) Schulte: discessit — so wird der Fehler des Schreibers wohl
nicht „verbessert“ (vgl. hierzu die Bemerkungen Schuftes über die
Grundsätze seiner Kritik der Prager Handschrift, „deren Lesung viel-
fach erschwert“ ist, a. a. O. S. 724).
3) Schulte liest unrichtig: hic.
4) Vgl. o. Abschn. I 8. 6.
8) Und die, wie wir in der Folge noch sehen werden, durch ältere
Quellen, als die Prager Extravagantensammlung, beglaubigt sind.
*) Vgl. Schulte a. a. O. S. 724: „Sie“ (die Prager Sammlung)
„ist eine Abschrift eines älteren“ (? ) „Kodex und von einem Schreiber