Full text: Neues Archiv für preussisches Recht und Verfahren, sowie für deutsches Privatrecht (Jg. 12 (1847))

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Grunde! DaS alte sächsische Recht enthält über daS
Anrecht der Söhne an daS Lehn keine vom longobar-
dischen Lchnrechte abweichende Bestimmung; in beiden
Rechten wird vielmehr das Lehn gleichmäßig als ein Theil
und Inbegriff der väterlichen Verlassenschaft und der
Sohn lediglich als Erbe des Vaters betrachtet!
Der Art. XLVII. des Sachsenrechtes bestimmt nichts
anderes, und es ist darin keinesweges gesagt, daß der
Sohn das Lehn vom Allodio trennen dürfe, indem er
sich der Allodialerbschaft begebe,
die Gesetzstelle lautet:
binnen des Heeren tagedingen mac der man sin gut«
lihen und erben sin auf sin son. Der son er ant-
wortet aber nicht deme Heeren in des vaters stak ez
en si denn da; her habe da sin vater ume beclaget
were oder ab seine Heeren gewette erteilt si uf sin
gut daz muz her gebe oder entreden mit rechte an
des vaters st-t. Spricht aber der man den Heere
an umme len daz her in grweren nicht en hat, un
teidinget in den Herrn vor sinen man binnen den
tcydingen e» mac den man des gutes nicht verlihen.
In der lateinischen Uebersetzung ist der Inhalt fol-
gendergestalt wiedergegeben:
Infra terminum quem Dominus vasallo posuit
ad respondendum potest idem feudnm 'con-
ferre et in filium haeredare, filius non re-
spondet domino loco patris, nisi forte bona
possideat, super quibus pater erat conven-
tus aut si poena in bonis ipsius domino

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