Full text: Jherings Jahrbücher für die Dogmatik des bürgerlichen Rechts (Bd. 34 = N.F. 22 (1895))

104

O. Riesebieter,

I.
Geschichtliche Entwickelung des Rechtsmittels und sein
Verhältniß zum interdictum quorum Ibonorum.
In 1 3 Cod. de edicto divi Hadriani tollendo et
quemadmodum scriptus heres in possessionem mittatur
6,33 findet sich eine zu Konstantinopel erlassene Verordnung
des Kaisers Iustinian vom 21. März 531, welche, wie folgt,
beginnt:
„Edicto divi Hadriani, quod sub occasione vicesimae
hereditatum introductum est, cum multis ambagibus et
difficultatibus et indiscretis narrationibus penitus quiescen-
te, quia et vicesima hereditatis a nostra recessit re
publica, antiquatis nihilo minus et aliis omnibus, quae
circa repletionem vel interpretationem ejusdem edicti
promulgata sunt . . .
Diese einleitenden Worte der kaiserlichen Konstitution ent-
halten den Grund ihres Erlasses: Iustinian beabsichtigte,
durch dieselbe ein Edikt des Kaisers Hadrian aufzuheben oder
richtiger gesagt, abzuändern, da die Grundgedanken der neuen
Konstitution dieselben sind. Wie nun im Einzelnen die Be-
stimmungen und die Grundsätze des Hadrianischen Edikts ge-
wesen, insbesondere welche Nachweisungen vom Kläger ver-
langt wurden, um ihn der Wohlthat des Rechtsmittels theil-
haftig werden zu lassen, darüber ist uns Näheres nicht über-
kommen °, nur soviel wissen wir, daß die Verordnung erlaßen wurde
einerseits zwecks schleunigerer Beitreibung einer seit Augustus x)
an den Staat zu zahlenden fünfprozentigen Erbschaftssteuer,
der sog. vicesima hereditatum, andererseits aus Fürsorge

1) Wieling Lect. II 32 de lege Julia Vicesimaria.

Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer