Full text: Kritische Zeitschrift für die gesammte Rechtswissenschaft (Bd. 5 (1859))

556 Pö sch mann: Observationum ad ins Justinianeum.
dicationem — ad collegatorios in solidum pertinet; utrique —
beide zusammen; vgl. Mp. Fr. XXVI, § 8 f., I, § 21. Im Wi-
derspruch steht 1. 14 D. de usu et usufr. leg. 33, 2-si te-
stator utrumque solidum habere voluit. Cujacius sah in diesem
Satz ein Emblem Tribonians nach l. 6. de cad. toll. 6, 51; mit
Unrecht. Der Vers, löst den Widerspruch so: wenn der Testator
nicht ausdrücklich das Gegenthcil bestimmt, so hätte die Regel gegol-
ten utrisque solidum deberi sicut per vindicationem; bei der Dop-
pelnatur des legatum sinendi modo empfiehlt sich der Ausweg. Res.
ist dieser ganzen Erörterung mit großem Interesse gefolgt und zwei-
felt nicht an deren Nichtigkeit.
Die dritte Abtheilung beschäftigt sich mit Fr. Vat. § 128, 187
dh tribus oneribus a quarto liberantibus et de cura kalendarii. In
§ 128 schlägt der Vers. vor: Hodie itaque — allegare debet:
*'et* sive tutelarum-cura kalendarii, etsi non ejusdem tituli,
sint tria onera, a quarta excusant. Sowohl § 125 als § 231 un-
terstützen den Vorschlag und die Aufiösung der Sigle su in si non;
daß erst so die Stelle rechten Sinn bekommt, kann kein Zweifel sein.
Mehr Schwierigkeit macht § 187. Die Auffassung Rudorffs,
Vorm. II, S. 61 kann nicht befriedigen. Der Verf. behält die Les-
art des Codex bei: Qui curam kalendarii Gaditanorum, a principe
inductam (et) in sequestri ordine susceptam, administrabat:
„Derjenige, welcher die Kämmereiverwaltung der Stadt Cadix, nach-
dem solche vom Kaiser cassirt und unter Sequestration gestellt wor-
den, verwaltete." Es ist bekannt aus 1. 22 tz 1. 41 pr. D. de exc.
28, 1, daß derjenige von Uebernahme einer Tutel frei ist, welchem
der Kaiser.eine Verwaltung übertragen opp. 1. 15 § 7 cod. Der
Jurist trägt also einen Ausnahmefall vor; der Fall in Cadix ist nur
ein Beispiel. Das Wort inducere in jenem Sinn ist zweifellos;
dagegen kann sequestri ordo befremden. Schon die Beugung nach
der zweiten Deelination in dieser späten Zeit fällt auf; dagegen
stimmt die Bedeutung des Wortes in diesem Sinne mit dem späteren
Gebrauch Muther, Sequestration S. 3. 28. 295 ffg. Vielleicht
könnte nach 1. 6 § 7 6. Dh. 8, 4-in sequestri esse oportet
auch in unserm Fall in sequestri für sich verstanden und ordine zu
susceptam gezogen werden: denn sequester ordo, wiewohl Analogien
nicht fehlen, ist doch zu wenig noch verbürgt, sequestri ordo aber
scheint recht ungewöhnlich. Wie sehr mich auch diese Erklärung detz

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