Full text: Abhandlungen civilistischen und criminalistischen Inhalts (Bd. 4 (1842))

102 lieber den (Scifi des SCti Tertulliani.
Punkt, der manche große Versuche zu schwierigen literari.
schen Arbeiten vcranlaßte. Das 86. Tertullianum regu-
litte ein Erbrecht der Cognatschaft der Mutier im prätori-
scheu Geiste, und gab der Mutter ein Recht mit den legi-
timis. ’) Allein dieses Recht sollte nicht drückend werden
für ebenso nahe Verwandte, wie die Mutter selbst ist,
also nicht für Sohn und Tochter, und nicht für den Vater.
a) iSed si quis decesserit relicta filia, quam in adop-
tionem legitime dederat, relicta et matre. Divus Pius
decerevit cessare SCtum Tertullianum d- h. SCtum stnde
hierher keine Anwendung, et simul esse admittendas ad
bonorum possessionem, unde proximi cognati. 7 8 * 10)
Zweifel war freilich, weil, wenn die Tochter als eman-
cipata oder nach dem Rechte der emancipata — unde li-
beri — die b. pio suchte, die Mutter in der zweiten Classe
ihr nachging, und weil, wenn die Tochter als adoptata in
der fremden Familie stand, und b. pio unde cognati suchte,
die Mutter verging — allein DivuS PiuS glich die Contro-
verse auS.
ß) Im §. 15. kommt nun die Stelle auf das Verhält-
niß zum Vater. Objicitur matri pater. Gewiß ist, daß
die Mutter von dem beneficio des SCti Tertull. Gebrauch
machen konnte, oder nicht°), daß jene also als consan-
quinea erben konnte, und dadurch den Vater auöschloß >»),

7) So kann man im Ganzen die Sache wohl auffassen: allein
steht man näher auf die Erzählung im §. 2. J. 3. 3. so
wird die Sache noch einfacher: die Mutter, welche das jus
liberorum hat, soll auch wenn ste nicht consanquinea sey,
Wie eine consanquinea angesehen werden, aber nur daun,
wenn ste mit blosen consanquineischen Schwestern des Erb-
laffers succedirt, der fraler consanquineus schloß ste aus:
weiter aber ging daS Erbrecht nicht, und daher war eS
möglich, diejenige tzntervrctalionen zu machen, die sub
uitb ß) vorgetragen sind: Etwas allgemeines ist also aus
viesen Stellen durchaus nicht abzuleiten. Daß Justiniau
das jus liberorum aufhob und andre Anordnungen vor der
N°v. 118, (J. 3. 3,) traf, ist bekannt.
8) 1. 2. §. 9. D. eod,
tO 1 2. §. 20. D. eod,
10) 1. 2. 8. 19. v. eod.

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