Full text: Abhandlungen civilistischen und criminalistischen Inhalts (Bd. 5 (1844))

254 Uebcr dir Einsetzung der sogenannten juristischen Personen,
Man lese nur e. 9. sess. 22. de rekorwst. im Goncilio
Prident.
Und dies Alles gilt nicht blos von Unterrichtsanstalten, son-
dern auch von Gemälden und artistischen Bestrebungen. Die Ge-
mälde und die Kunst erhielten im Mittelalter ihre ganze Richtung
in Beziehung auf die Kirche. Seit durch das Gonciliiim zu
Frankfurtbestimmt war, daß alte frommen Gemälde in
und außer der Kirche unter dem Schutze der Kirche stehen
sollen, waren auch Sammlungen dieser Art ein kirchliches und
erlaubtes Institut, besonders wenn sie durch den Zweck geheiligt
waren.
Ebendeshalb wurden solche Sammlungen auch dereinst be-
nedicirt und der Pabst nahm sich solcher Institute in Rom
zu einer Zeit an, wo er noch nicht die weltliche Herrschaft hatte,
B. Gregor der Große (Joannes Diaconus in vita
G regor ii M. Üb. 2. c. 12. 13.) Und er setzte sie in dem-
selben Sinne nur fort, als er die weltliche Herrschaft hatte.
Das beste Dokument darüber ist eine Bulle des berühmten
Pabstes Benedicts XIV., wo er eine neue Malerschule bil-
det, und unvermögende Kinder darin aufnehmen läßt, und wo
zum Eingänge der im Jahre 1754 **) erlassenen Bulle fol-
gende Aeußerungen Vorkommen:
Inter curäs supremo Principe dignas non ultimuin
locum tenere conseraus eam, quae pertinet ad tuendas
promovendasque ingenuas artes, quibus honesta inge-
nia excoluntur et liberabiliter occupantur, quaeque cum
naturalium rerum pulchritudines imitando exprimunt,
propriam humanae naturae nobilitatem atque praestan-
tiam declarant nec modo civium commodis sed saepe
etiam divino cultui cum dignitate inservientes societati
simul utilitatem afferunt et splendorem.
Darin ist das Verhältniß einer milden, der menschlichen
Gesellschaft und der göttlichen Ehre dienenden Stiftung beschrie-
ben und von den Christen jederzeit anerkannt worden.

32) Harduin cons. tom IV, col. 803.
33) Pontific. Roman, part, 2. rubr. de benedictione imaginoi»’
3t) Findet sich in dem Lullario Benedicts XIV. ton». IV.

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