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Recht und Billigkeit durch ein Urthel um sei=
ne gerechte Sache koͤmmet/ nicht auch noch sol¬
te ein Mittel haben / durch welches er das wie=
drig gesprochene Urthel hinter ziehen und seine
gerechte Sache erhalten koͤnne/ wie ihm denn
hierinnen zu statten kommen kan / das Benefi-
cium Leuterationis und Appellationis so fer¬
ne nur nicht das decendium verflossen / und hier¬
durch res iudicata worden.
Wie aber zu thun / wenn das Decendium
vorbey / und nunmehro res judicata wor-
den? Scheinet also kein Mittel mehr übrig zu
seyn / cum tantavis est rei judicatae, ut omni¬
no ei standum L.1. C. de Re judicar. Ob prae¬
sumtionem luris sel. quam sententia tam re
spectu lustitiae, quam ordinis iudiciarii, pro se
habet. c. 16. X. de sentent, & Rejudicat. HE
ROLD. Cons. decis. 49. n. 24. GAIL. Obs. 144.n.
LMATTH de AFFLICT. decis.107. n.5. unde
etiam perfectum jus facit inter litigantes l. 3.
pr. ff. de agnosc. & alend. liber. l. 25. ff. de Stat.
hom. CARPZ. P. n Concl. 26. def. is. in tantum,
ut nec Princeps illud immutare aut aufferre
possit. I. fin. C. sentent rescind. non poss. I. 16. C.
de Transact. MENOCH. de A. I. Q. lib. 1. qu
52.n. 9. CARPZ. Proc. Tit. 16. art. 4.n. II.
So ist doch dieses so schlechter dings hin
nicht zu verstehen / daß wenn gleich das Urtheil
Rechtskräfftig worden / nicht noch ein Mittel
solte gefunden werden/ dadurch der verletzte
Theil / sein Recht dennoch erlangen koͤnte: denn
das ist nicht der Doctorum Meynung / als
wenn
Max-Planck-Institut für
europäische Rechtsgeschichte
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