Full text: Quaestionum Sabbathinarum Decisiones Singulares ([Vol. 1,] Th. 9 (1705))

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daß der Knecht Ihme jederzeit ange¬ 
(1 
horsam gewesen / alles zum Verdruß gethan / 
auch so offt Er Jhn mit Worten ausgerich= 
tet / verdrießliche und schimpfliche Reden ge= 
geben. Wie Er denn eben vor diesesmahl 
Jhme sehr grob geantwortet / un sehr schimpf= 
lich begegnet; Welches doch einem Knechte 
durchaus nicht geziemet / sondern jederzeit zu= 
thun schuldig ist / was ihme sein Herr anbe= 
fohlen / und so Er ihn seiner Faulheit wegen 
bestraffe / durchaus nicht wiederpelvern / ge= 
schweige gar schimpfliche und anzuͤgliche Re¬ 
den geben solle. Absolutissimum enim ser- 
vi erga Dominos suos debet esse obseqvi¬ 
um, cum sui juris servi non sunt. Velle 
enim aliqvid posse non creditur, qvi obse¬ 
qvitur imperio Domini, p. l. 4. ff. de R. J. 
Omnis ergo voluntas servorum dependere 
debet à Domini Imperantis voluntate, ac 
ipsi conformis esse, hinc & in genere ad il¬ 
lud promovendum & faciendum sunt obli¬ 
gati, qvod modo qvolibet profuturum sit & 
complaciturum Domino. Arg. I. si non sortem 
26. §. libertus & l. 2. ff. de Cond. Indebit. 
Dieses alles aber hat Sejus nicht gethan / 
sondern mit seinen Herrn jederzeit das Con- 
trarium gespielet / dahero als Cajus solchen 
vorsetzlichen Ungehorsam seines Knechts ge= 
sehen / auch seine schimpfliche und anzügliche 
Reden anhören müssen / hat ihm 
(2) der Zorn übereilet / daß Er gethan / 
Ira 
was Er freylich nicht hette thun sollen. 
au¬ 
313 
Max-Planck-Institut für 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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