Full text: ¬Der Curieuse Juriste, welcher seine Gedancken über einige Lehr-Sätze aus denen Geist- und Weltlichen Rechten eröffnet, solche nach der Wahrheit und Vernunfft beurtheilet und Denen gelehrt- und ungelehrten Liebhabern der Rechte mittheilet (Comm. 2 (1745))

150 IX. Gedancken, von denen Testam. rc. 
sie nicht nur nach dem Roͤmischen Recht 
formirt, sondern auch bey denen Voͤlckern 
zu allen Zeiten auf= und angenommen 
worden aus puren Erdichtungen eines 
positiven Rechts bestuͤnde, und erhalten 
würde. Dann erstlich wuͤrde mittelst 
der Erdichtung der Augenblick, da das 
Testameut gemacht worden, mit dem 
Augenblick des Testirers Todt ver= 
knuͤpfft, und man hielte davor, der letz 
te Wille waͤre erklaͤret worden, bey oder 
mit dem letzten Lebens=Athem. Hernach 
würde auch der Augenblick, da der Erb 
die Erb= oder Verlassenschafft angetre= 
ten, zurück gezogen auf das Ableben des 
Testirers: diese drey Zeiten nun, nem¬ 
lich die Zeit, wann das Testament er= 
richtet, dann des Absterbens des Testi¬ 
rers, und der von dem Erben angetrete- 
nen Erbschafft, ob sie schon natuͤrli¬ 
cher Weise von einander unterschieden, 
wuͤrden mittelst Erdichtung des Rechts 
dergestalten. verbunden, und vor eine 
Zeit gehalten, daß man auch fingirte, der 
Testirer haͤtte in denn Augenblick seines 
Ablebens seine Guͤtere, wie es ihme gefaͤl¬ 
lig gewesen waͤre, dem Erben uͤberlas¬ 
sen, und dieser von ihme solche empfan¬ 
gen und angenommen. 
X. Ge¬ 
— 
UNVERSIIES. 
Max-Planck-Institut für 
BLIOTHEK 
HEIDELBERC 
DFG 
europäische Rechtsgeschichte 
C
	        
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