106 VII. Gedancken, fernere Erlaͤuterung
§. 1X.
Denn bey denen Roͤmern war es ge-
braͤuchlich, daß sie diejenigen, so sich durch gu¬
te und boͤse Thaten oder Handlungen beruͤhmt
machten, nobiles hiessen. n) Und irren also
CARPZOVIUSO) und STRYCKIUS, p) wann
sie von daher die Advocaten in dem Adel-Stand
erheben, und sie zu Edelleuten machen wollen;
dargegen hat LIMNAEUS q) recht geurtheilet,
wann er spricht: „Ein Advocat ist edel, aber
doch kein Edelmann. „
Dieses haben alschou DION. GOTHOFRE-
DUS in not. ad L. 7. C. de postul. ANDR.
TIRAQUELLUS Cap. II. de vera nobilit.
Cpp. T. I. p. 7. und GOTTL. AUG. JENI-
CHEN in diss. de Spuriis Advocatorum pri¬
vilegiis §. 3. genüglichst erwiesen. Dahero
LIVIUS Lib. XXXIX. C. IX. die Fecentam,
so eine nichtswürdige Dirne gewesen, nobile
Scortum heisset.
0) Lib. III. Respons. I. n. 11.
p) in diss. de privileg. Advocat. C. II. n. 2. Es
irret solchemnach AUG. LEYSER in meditat.
ad Pandect. Specim. XLVIII. wann er, wie
vorangezogener Jenichen cit. I. angemercket,
vermeynet, daß ausser dem Carpzoy nieman=
den denen Advocaten den Adel=Stand hätte zu=
eignen wollen.
§. X.
Wie nun ROMULUS dos Römische
Volck angezeigtermassen (S. VII.) in Patricios
und Plebeios unterschieden, und jene diese gu¬
bernir¬
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UNIVERSITÄTS.
Max-Planck-Institut für
Be
europäische Rechtsgeschichte