Full text: ¬Der Curieuse Juriste, welcher seine Gedancken über einige Lehr-Sätze aus denen Geist- und Weltlichen Rechten eröffnet, solche nach der Wahrheit und Vernunfft beurtheilet und Denen gelehrt- und ungelehrten Liebhabern der Rechte mittheilet (Comm. 2 (1745))

106 VII. Gedancken, fernere Erlaͤuterung 
§. 1X. 
Denn bey denen Roͤmern war es ge- 
braͤuchlich, daß sie diejenigen, so sich durch gu¬ 
te und boͤse Thaten oder Handlungen beruͤhmt 
machten, nobiles hiessen. n) Und irren also 
CARPZOVIUSO) und STRYCKIUS, p) wann 
sie von daher die Advocaten in dem Adel-Stand 
erheben, und sie zu Edelleuten machen wollen; 
dargegen hat LIMNAEUS q) recht geurtheilet, 
wann er spricht: „Ein Advocat ist edel, aber 
doch kein Edelmann. „ 
Dieses haben alschou DION. GOTHOFRE- 
DUS in not. ad L. 7. C. de postul. ANDR. 
TIRAQUELLUS Cap. II. de vera nobilit. 
Cpp. T. I. p. 7. und GOTTL. AUG. JENI- 
CHEN in diss. de Spuriis Advocatorum pri¬ 
vilegiis §. 3. genüglichst erwiesen. Dahero 
LIVIUS Lib. XXXIX. C. IX. die Fecentam, 
so eine nichtswürdige Dirne gewesen, nobile 
Scortum heisset. 
0) Lib. III. Respons. I. n. 11. 
p) in diss. de privileg. Advocat. C. II. n. 2. Es 
irret solchemnach AUG. LEYSER in meditat. 
ad Pandect. Specim. XLVIII. wann er, wie 
vorangezogener Jenichen cit. I. angemercket, 
vermeynet, daß ausser dem Carpzoy nieman= 
den denen Advocaten den Adel=Stand hätte zu= 
eignen wollen. 
§. X. 
Wie nun ROMULUS dos Römische 
Volck angezeigtermassen (S. VII.) in Patricios 
und Plebeios unterschieden, und jene diese gu¬ 
bernir¬ 
— 
UNIVERSITÄTS. 
Max-Planck-Institut für 
Be 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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