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mand dieses bewürken können, das Parlement den=
noch sein Verfahren gegen Herrn Calonne nicht abge=
ändert hat, und daß es immer noch, zumalen da der
König darüber, daß er Frankreich verlassen, sehr auf=
gebracht gegen ihn seyn sol, zu befürchten stehe, daß
der Cabale (wie leider gewöhnlich) der Sieg zu Teile
werden werde. Ein Man, der das Versailler Cabinet
genau kent, und für dessen Unparteilichkeit der Herr
Uebersezer Bürge seyn wil, schrieb an ihn: „Unsere
Calonniade mit ihren Folgen, nicht aber ihre gehei=
men Triebfedern, sind Jhnen bekant.“ — Die Ue=
bersezung gehöret zu den besten. Sie ist so fließend
und in aller Hinsicht gut, daß derjenige Unbekante,
dem wir selbige zu verdanken haben, gewis nicht nöh=
tig gehabt hätte, sich der Eilfertigkeit wegen, mit
welcher sie veranstaltet worden, und ihrer hieraus er=
wachsenen Mängel halben zu entschuldigen. Sie lie=
set sich wie ein Original, und solte sie hier und da
einen kleinen Flekken haben, so ist ja auch manche
Urschrift nicht von selbigen frei. Weis man es nicht,
daß auch der schöne helle Mond die seinigen hat?
2.
Leipzig.
Observation à un Academicien de Ber-
lin sur un passage relatif à la présente
Reforme de Justice dans les Etats Prus-
sienne, contenu dans la Dissertation
sur les Revolutions des Etâts, lue
dans l'assemblée publique de l'Aca-
demie des Sciences & de belles let-
tres, le 30. Janv. 1783, par M. de
Herz¬
—
Universitäts
Bibliothek
europäische Rechtsgeschicht.
Rosto