Full text: Magazin für das Kirchenrecht, die Kirchen- und Gelehrten-Geschichte nebst Beiträgen zur Menschenkenntniß überhaupt (Bd. 1 (1787))

von ihm selber entworfen. 
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wenigstens überwiegend wahrscheinlich, daß er, wenn er 
von seinem Verstande redet, zugleich diejenigen Kräfte 
seiner Imagination und seines Gedächtnisses mit einschließt, 
über welche er sich da, wo er von den beiden letztern 
redet, obiger Erklärung zufolge gefliffentlich nicht ver¬ 
breitet, und ohne welche ihm jene Größe schlechterdings 
unerreichbar gewesen wäre, die selbst ähnlich gebildete 
Geister aller cultivirten Völker Europens mit Erstaunen 
an ihm bewunderten und bewundern und — daß ich von 
täusenden nur einen einzigen Ausspruch als Beispiel an¬ 
führe — es einem Feder*) möglich machte zu sagen: 
Leibnitz, der Stolz der Deutschen und ihre Ehre bei den 
Ausländern, — hat durch ein vortrefliches Genie, verbunden 
mit einer ausgebreiteten Gelehrsamkeit, und im Umgange 
der großen Welt gebildet, alle seine Vorgänger übertrof¬ 
fen, und wird vielleicht von keinem nachfolgenden über¬ 
troffen, vielleicht von keinem erreicht werden. 
Was die Schildrung seines körperlichen Zustandes be¬ 
trift, welchen Leibnitz in dem vorstehenden Aufsatze be¬ 
schreibt, so verweise ich meine Leser auf die vorhin ge¬ 
rühmte Lebensbeschreibung im VII Bände des vom Herrn 
von Murr herausgegebnen Journals, wo sie mit Ver¬ 
gnügen die Aehnlichkeit beider Gemälde bemerken werden 
und erbitte mir nur noch die Erlaubniß über das Ganze 
dieses Gemäldes Ihnen eine Vermuthung vorlegen zu 
dürfen. 
Es ist bekannt, daß unser Leibnitz in den Jahren 1690 
und 1691 mit Paul Pellisson einem Mitgliede der Fran= 
zösi= 
*) Grundriß der philosophischen Wissenschaften S. 41. 
Böhmers Magaz. I. B. 1. St. 
9 
Vorag 
Max-Planck-Institut für 
nestet 
Marburg 
DFG 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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