Full text: Magazin der Gesetzgebung, besonders in den königl. preußischen Staaten (Bd. 2 (1782))

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XXXVIII. 
Von dem großen Gerichtstags-Buch 
(Dooms-Day-Book) in England. 
das große Gerichtstagsbuch in England ist die 
merkwürdige Urkunde, welche als ein Heilig¬ 
thum seit vielen Jahrhunderten bis auf den heutigen 
Tag sehr hoch geschätzet wird, und als ein Orakel in 
wichtigen Streitigkeiten entscheiden muß. Die Eng¬ 
länder hegen gegen dieses Buch fast eben so viel Ehr¬ 
furcht, als die Florentiner gegen ihre Pandekten, wel¬ 
chen sich letztere nicht anders als mit brennenden 
Wachslichtern und in einem sehr stattlichen Anzuge näͤ¬ 
hern. Es wird daher mit der groͤßten Sorgfalt in der 
Königlichen Schatzkammer unter drei Schloͤssern aufbe¬ 
wahrt, dazu der Groß-Schatzmeister und zween Kaͤm¬ 
merer die Schlüͤssel haben, und nicht eher geoͤfnet, bis 
sechs Schillinge und acht Pence füͤr die Einsicht be¬ 
zahlt sind. Ja der Werth dieses Buchs ist so groß, 
daß für jede abgeschriebene Zeile desselben 4 Pence er¬ 
legt werden muͤssen. Es erhaͤlt seinen Werth dadurch 
weil in demselben ein genaues Verzeichniß von aller 
Länderei in England, nebst dem wahren Werthe und 
ihrer Besitzer Namen zu finden ist, so wie es zu den 
Zeiten des Koͤnigs Wilhelm des Eroberers gemacht ist. 
Den Grund dazu legte schon Alfred, der mit Recht den 
Namen des Großen führt. Ein Herr, welcher sich 
nicht 
Vorlage: 
Max-Planck-instittut für 
DFG 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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