Full text: Niederrheinisches Archiv für Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtspflege (Bd. 2 (1817))

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keinen Schein von Leben in ihm mehr fand, warf ich ihn in 
das Gesträuch zurück und schlug den Weg nach Hahl ein; 
dort nahm ich beim Schenkwirth Pütz ein Glas Brand¬ 
wein, und kehrte wieder bei Sturm in Würselen ein.“ 
Zu diesem Bekenntnisse gab nun Cremanns manche 
Nebenumstände an, welche er, da er die Geschichte seiner 
grausamen (That noch einmal durchging, auf folgende 
Art erzählte: 
„Da ich zuerst die M. Bülles angegriffen, fand ich an 
ihr solchen Widerstand, daß ich lange ringen mußte, ehe 
ich ihre Kraft erschöpfen, und sie zu Boden werfen konnte, 
daher mußte auch der erste Platz mehr zertreten erscheinen, 
als der andre im Kornfelde, wo ich sie todt hingelegt 
habe. Auch muß ich noch hinzufügen, daß es auf diesem 
letzten Platze war, wo ich mich bemühte die wollüstigen 
Triebe, welche mich anwandelten noch an dem todten Kör¬ 
per zu befriedigen, und ich glaube versichern zu können, 
daß dieses Verbrechen an der Todten gänzlich vollbracht 
worden. 
„Nachdem ihre Kehle mit dem Strumpfband zugeschnürt 
war, nahm ich ihr das goldene Kreuz, wie auch die 
silbernen Schuhschnallen, und steckte beides in die Tasche. 
Geld habe ich nicht bei ihr gefunden. Zwischen eilf und 
zwölf Uhr des nämlichen Abends verließ ich das Wirths¬ 
haus des Schenkwirths Sturm in Gesellschaft eines ge= 
wissen Franz Krings aus Sissen, und brachte mit diesem 
die Nacht auf einem Heuboden zu. Diesen verließ ich 
am 15. Juni bei Anbruch des Tages, und begab mich zu 
einem gewissen Wirz, welchen ich ersuchte, mit mir nach 
Achen zu gehen; da dieser nicht wollte, ging ich allein 
Staatsbibliothel 
Max-Planck-Institut für 
zu Berlin
	        
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