er einem heftigen Sturme zu, der das Schiff in der
Nacht überfallen und bei welchem der Spiegel desselben
durch die Gewalt des Wassers zerschlagen worden, so daß
letzteres in dem Schiffe überhand genommen und dasselbe
zum Sinken gebracht habe. Inkulpat und seine Mann¬
schaft, die aus dem Steuermann, einem Matrosen und
noch einem Jungen bestand, retteten sich auf einem Boot
und legten vor dem Justizamt Rügenwalde eidliche Ver¬
klarung ab. Inkulpat gesteht ein, daß ihn der Kaufmann
Schön aufgefordert habe, auf seine Ladung Stückgüter
von hier nach Riga anzulegen. Nachdem er diesem Auf¬
trage zufolge etwas Gut geladen gehabt, habe ihm Schön
auch entdeckt, daß er selbst Ballen bei ihm verladen wür¬
de. Als er diese bereits in seinem Schiffe gehabt, habe
ihm Schön den Vorschlag gemacht, sie über Bord zu
werfen, weil es mit dem Inhalt derselben nicht ganz rich¬
tig sey. Was aber darin enthalten gewesen, sey ihm un¬
bekannt geblieben, und er wisse es auch jetzt noch nicht.
Auf diesen Vorschlag habe er anfänglich erwiedert, daß
er dies nicht thun würde. Da aber Schön geantwortet:
es sey nun schon nicht anders, er müßte es thun,
so habe Inkulpat still geschwiegen. Er sey auch noch
nicht entschlossen gewesen, ob er gar diesen Vorschlag
würde ausgeführt haben oder nicht, und ehe er zu einem
bestimmten Entschlusse habe kommen können, habe er das
Unglück gehabt, das Schiff ohne sein Verschulden und
Zuthun zu verlieren. Schön habe ihm für das Ueberbord¬
werfen nichts versprochen und er habe auch nichts erhal¬
ten. Wenn er das Unglück nicht gehabt und den Vor¬
schlag des Schön ausgeführt hätte; so würde er vielleicht
bei der dann nothwendigen Verklarung gesagt haben, daß
er bei dem Ungewitter auf den Strand gerathen sey, und
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