Noch 3 andere Oderkähne hätten mit ihnen
eben diese Tour gemacht, wären gleichfalls mit Oel
und Talg befrachtet und nach Magdeburg bestimmt,
gehörten aber nicht zu ihrer Gesellschaft, sondern wä¬
ren nur zu gleicher Zeit am 20sten Nov. pr. in Ha¬
velberg angekommen und hätten sich Morgens gegen
9 Uhr Bord an Bord vor Anker gelegt, um Pro¬
viant einzunehmen. Kurze Zeit nachher seyen auf
den 3 andern Kähnen, die nicht zur Gesellschaft des
Inquisiten gehörten, Händel und Schlägerei ent¬
standen. Der Bruder des Erschlagenen habe den Ei¬
genthümer eines der 3 Kähne im Handgemenge vor
sich nieder mit dem Rücken über Bord geworfen, so
daß ihm der Rücken hätte brechen mögen und habe
ihm dabei immer mit der Faust ins Gesicht geschla¬
gen. Der Erschlagene hätte schon vorher den andern
Eigenthümer Wiese thätlich behandelt gehabt, wes¬
halb der letztere ihn und die Mannschaft der mit in
seiner Gesellschaft gekommenen Kähne mit dem Ge¬
schrei um Hülfe gerufen habe:
„Kommt doch zu Hülfe, sie schlagen sonst mich
und meine Söhne todt und im Rauf alles zu
Nicht und zu Schanden!"
Der Knecht des Inquisiten, Heinrich Büttner, und
der andere Schiffseigenthümer Wagener, seyen dem
Hülferufenden Schiffer Wiese schon beigesprungen,
als er an dem Ort der Schlägerei angelangt, wo der
in der Folge Erschlagene seinen Knecht Büttner be¬
reits in die Gurgel gepackt gehabt, so daß er ganz
braun und blau geworden und habe ersticken mögen.
Im Hinlaufen auf den Kahn sey er auf denen darin
liegenden glatten Talgfässern geglitscht und über ei¬
nen Prügel gefallen, welchen er hierauf in die Hand
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