Vermischte Nachrichten.
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Appellations Gerichts gewählt zu werden, und
gleich dem Verf. in den drückenden Zustand zu¬
gerathen, den man nicht lieb gewinnen und
doch nicht los werden konnte. Als sich die
Rettung verzog, auf die Er stets hoffte, legte
Er sich mit solchem Fifer aufdas Studium der neuen
Gesetzgebung, dass Er darin in kurzer Zeit sich
grose Kenntnisse erwarb und dem Verfasser oft
Rathgeber ward; welches noch der Fall am
Vorabend seines Todes war, da Er das Buch
und das Fach in seiner Büchersammlung, wo es
sich. befand, bezeichnete in dem Er die ge-
wünschte Auskunft finden würde, und sie würck¬
lich fand. Er erlebte die Morgenröthe eines bes-
seren Tages nicht, indem Er nach einer kur-
zen Brust-Krankheit, (die Er durch Dienstei-
fer verschlimmert hatte, indem Er schon krank,
einer öffentlichen Gerichtssitzung beiwohnte)
am 18ten Dec. 1812 in die Ewigkeit gieng. Man
erkannte bei seinem Leben nicht überall was
man an dem vortrefflichen, als Mensch, Ge-
schäftsmann und Gelehrten gleich schätzbaren
Manne hatte, und man verkannte den anspruch-
losen Mann gänzlich, wenn man ihn nach sei¬
nem Tode durch Standreden und eine pomphafte
Leichenbegleitung zu ehren dachte. Sit illi ter¬
ra levis!
2. Johann Heinrich v. Motz.
Seine Lebens und Familien-Geschichte findet
man in der Striederschen Gelehrten Geschichte,
Staatsbibliothek
Max-Planck-Institut für
zu Berlin