Peinliche Rechtsfälle.
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und
Erfahrungen, folgende Resultate und Ur-
zu abstrahiren:
theile
1) das Kind zeigte sich, in jeder Rücksicht
und Verhältniss als eine völlig reife Frucht;
2) weder äusserlich noch innerlich entdeck¬
ten sich Spuren irgend einer gewaltsamen To-
desart;
die angefangene Fäulniss, sowohl im
allgemeinen, als besonders der Lungen, erschwer-
te jede genauere Untersuchung, und machte
die angestellte Probe mit letzteren unzuverläs-
sig. Denn die oben beschriebene Substanz der-
selben, stand in deutlich contradiktorischem
Verhältniss, mit ihrem specifischen Gewichte
und offenbar resultirte das beobachtete Schwim-
men auf dem Wasser, von der faulichten Be-
schaffenheit derselben. Noch deutlicher bewei-
set dieses die neue, nach absolutem und relati-
vemGewicht, angewendete Plouquetische Lungen-
probe. Es ergiebt sich hiernach: dass wenn
der Körper des Kindes, wie oben bemerket,
6½ Pfund, die Lungen aber 3½/ Loth wogen,
das Verhältniss des Körpers zur Lunge seye, wie
225
70. 1, 225. oder 70. 1 1805 folglich das Kind
unter die Classe der todgebohrnen falle. Hier-
über sehe man die Plouquetsche Abhandl. über die
gewaltsame Todes -Arten, Aufl. 2. Abschn. 2.
Cap. 1. § 109. etc. desselben Nova pulmonum
Docimasia, Tub. 1782. Commentarius medicus in
processus criminales super homicidio, infantici¬
dio &c. Argent: 1787. § 12. &c. Moericke spec.
inaug. med. sist. observationes quasdam medi¬
co-practico-forenses cum subjunctis epicrisibus
Stuttg. 1791. Jäger jun. in der med. chirurg.
Zeit-
Noreg
Staatsbibliothek
Max-Planck-Institut für
zu Berlin