462 XV. Ueber den Umfang der Diplomatik 
schwer zu führen seyn dürfte, wie Herr D. seiner eige¬ 
nen Theorie nach nicht wohl wird leugnen können. 
XV. 
Ueber den Umfang der Diplomatik als Wis= 
senschaft, und ihr Verhältniß zu andern. Als 
Einladung zu seinen diplomatischen Vorlesun- 
gen von Carl Traug. Gottlob Schönemann 
B. R. D. Göttingen bey Rosenbusch. 1798. 
gr. 8. 
Denn irgend eine Wissenschaft das Gepräge einer 
zufälligen Entstehung, nach einer mehr als 
hundertjährigen Bearbeitung noch an sich trägt, so 
ist es gewiß die Diplomatik, eine Wissenschaft, deren 
Theile und Gränzen, wie sie gewöhnlich angegeben 
werden, mit dem fast allgemein von ihr aufgestellten 
an sich richtigen Begriffe, in gar keinem Verhältniß 
stehen. Der Name ist mit der Wissenschaft zugleich 
entstanden, und bezeichnet ein einzelnes, sicheres Ob¬ 
ject, eine Art schriftlicher Aufsätze, mit denen sie es 
zu thun haben will, bey dem es nur darauf ankommt 
ob es sich so genau bestimmen läßt, daß es nicht ver¬ 
wechselt werden kann, und nicht mehr und weniger in 
das Gebiet derselben gezogen werde, als was hinein 
gehört. Der ursprünglich griechische, in die römische 
Staats= 
age 
Staatsbibliothek 
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zu Berlin