III. Neuer Continentalkrieg.
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Frankreich befürchten, daß Rußlands Uebermacht und die
Furcht für das offene Preußen diese Macht zur Theilnahme
an dem Bündniß und zu einem Angriffe auf die linke Flan=
ke der Franzosen bewegte. Aber zu welcher Rolle ernie¬
drigte sich hier Preußen, wenn es die Neutralität nicht sei¬
ner Consideration, sondern der Schonung seiner Nachbarn
verdankte? Und was kann es für die Erhaltung des poli¬
tischen Gleichgewichts thun, wenn es müßiger Zuschauer
bleibt?
„Was ist an dem Einfluß gelegen?" höre ich man¬
chen einseitigen Politiker fragen, dem die augenblickliche
Schonung seiner Felder und Heerden die letzte Tendenz der
Politik zu seyn scheint, „wenn wir nur Ruhe und Frieden be¬
halten. So dachten wahrscheinlich die Schweizer auch
als sie in den ersten Jahren der Revolution neutral blieben.
So dachte Holland, als es durch einen einseitigen Frieden
die Ruhe zu erhalten glaubte.
Und welches sind die Aussichten für unser Teutsches
Vaterland?! — Dem Patrioten schaudert ob derselben.
III.
Ministerial Noten, den Wiederausbruch des Continen¬
talKriegs betreffend; in der Ursprache.
1.
Note de Mr. de Novosiltzoff à S. E. Mr. le Baron
de Hardenberg, Ministre de Cabinet de S.
M. le Roi de Prusse.
Lorsque Sa Majesté Imperiale consentit à la de¬
mande de S. M. Britannique, d'envoyer le Sous¬
Staats=Archib. Heft 54.
Staatsbibliothek
Max-Planck-Institut für
zu Berlir