Full text: Annalen des teutschen Reichs (1794, Jennerh. (1794))

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es würde verzweifelt windig mit der völligen Genug¬ 
thuung aussehen, wenn die Erstattung der als Vor= 
schuß berechneten Summe, nur durch Abkürzungen 
getilget werden sollte -- einer Kompensation sich theil¬ 
haft machen zu können. Weswegen aber, wie wir hier, 
so zu reden, nur incidenter bemerken wollen, das 
Haus Hessen=Darmstadt, im vorigen Jahre, alle 
Zahlungen, sie moͤgen einstweilige, oder vollstaͤndige seyn, 
an die Reichsoperationskasse, aufzuschieben für raihsam 
gehalten, davon ist die Ursach uns wenigstens noch zur 
Zeit nicht bekannt. Vielleicht tritt bey demselben auch 
der Fall einer Kompensation, wie man denn doch zu 
beurtheilen sich nicht unternimmt, ein. Daß uͤbrigens 
diejenigen Staͤnde, welche die traurigen Wehen des Krie¬ 
ges, der vor allen andern, durch Unmenschlichkeiten al= 
ler Art, durch Erpressungen und Beraubungen von der 
höchsten Gattung sich auszeichnet, erfahren haben und 
noch erfahren, in ihrer gegenwaͤrtigen bedraͤngten und 
bedaurungswuͤrdigen Lage, die bestgegruͤndetste Entschul¬ 
digung des Nichtzahlens finden, braucht nicht einmal 
Erwähnung. Die Ausgaben der Operationskasse haben 
im Monat May angefangen. Einige, als der Septemb. 
und December sind verstrichen, ohne daß auch nur die 
geringste vorgefallen. Die stärkste zeigt sich im No¬ 
vember. Sie betraͤgt 150000 Gulden. Die specielle 
genaue Berechnung, welche, wie sich von selbst verste= 
het, dem Reiche vorgeleget werden muß, wird ohne 
Zweifel, vermuthlich wenn neue Römermonathe 
wozu aller Wahrscheinlichkeit nach, bald der Zeitpunkt 
eintreten wird —- verlangt werden, demnäͤchst zu ge¬ 
wärtigen seyn. Dabit Deus hic quoque finem. Noch 
kann man nicht unterlassen zu bemerken; daß der Man= 
gel und die Unvollkommenheit in der Teutschen Steuer= 
verfassung, wie allemal in Fällen dieser Art, also auch 
in dem gegenwärtigen, wieder ziemlich sichtbar wird. 
Noch 
Volage 
Staatsbibliothek 
Max-Planck-Institut für
	        
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