Full text: Annalen des teutschen Reichs (1794, Jennerh. (1794))

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Viele Verbesserungen derselben sind sein Werk. Der 
Herzog vereinigte mit seinen sehr großen und schaͤtzbaren 
Talenten, auch alle Eigenschaften eines liebenswüͤrdi¬ 
gen Gesellschafters, und konnte diese - wenn er woll¬ 
te — bis zum Hinreißen anderer an den Tag legen. 
Er hatte, wenn seine Seele darnach gestimmt war, es 
ganz in seiner Gewalt, alle Menschen, die ihm sich naͤ¬ 
herten, Bewunderung einzuflößen. Unter die edlen 
Züge seines Charakters, gehöret auch mit ganz vorzug¬ 
lich, seine, auf eine geläuterte Religion — so wie er 
diese in reifern Jahren kennen gelernet hatte -- sich 
gründende Toleranz. — Dieß sey eine geringe Blume ge¬ 
pflanzt auf das Grab dieses nun, zu einer höͤhern Bestim¬ 
mung uͤbergegangene Fuͤrsten. Er vollendete den Lauf seines 
Lebens im sechs und sechzigsten Jahre seines Al¬ 
ters und im fast zurückgelegten funfzigsten seiner Re¬ 
gierung. Gott schenkte ihm ein höheres Alter und eine 
laͤngere Regierungsperiode, als irgend einer der vor ihm 
gelebten eilf regierenden Herzoge von Würtemberg 
sich zu erfreuen gehabt hat. 
Seine erste Gemahlin war, Elisabeth, Frie¬ 
derike, Sophie von Brandenburg-Bay= 
reuth, einzige Tochter des 1763 verstorbenen Mark¬ 
graf Friedrichs und der bereits 1758 verewigten, 
in so vieler und mannichfaltiger Rücksicht, unverge߬ 
lichen Friederike Sophie Wilhelmine von 
Preussen der ältesten und geliebtesten Schwester 
ihres großen Bruders. Die Vermählung geschahe 
1748. Nur eine Tochter, die in zarter Jugend wieder 
verstarb, war die Sprosse dieser Füͤrstlichen, nicht ver¬ 
gnügten Ehe. Beyde hohe Theile trenten sich, da alle 
Bemühungen, die Gemüther wieder zu vereinigen, 
fruchtlos waren, bereits 1753 und die Herzogin ver= 
starb zu Bayreuth den 6ten April 1780. Hier fand 
sie ihren eigenen Willen gemaͤß, an der Seite ihrer El¬ 
tern 
orage 
Staatsbibliothek 
Max-Planck-Institut für 
zu Berlin
	        
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