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jährlichen Ertrag derselben, im Durchschnitt, auf
64000 Thaler. Der Verfasser dieser Beschreibung,
der Regierungsrath Crome zu Gießen, selbst
aus der dortigen Gegend gebuͤrtig, ist uns Buͤrge fuͤr
diese Angabe. Nimmt man diese Summe mit derje¬
nigen zusammen, welche die eigentliche Anhalt¬
Zerbstischen Lande jährlich ertragen, so hat die aus¬
gegangene Fürstliche Linie, eine jaͤhrliche Revenue zu ge¬
nießen gehabt, die allemal verhältnißmäßig ansehnlich
genannt werden kann.
Ferner verstarb in den besten Jahren seines Lebens
im April, der regierende Fürst zu Schwarzburg,
Rudelstädtischer Linie, Friedrich Karl, Se-
nior des Fürstlich-Schwarzburgischen Ge¬
sammthauses, welcher allererst d. 29. Aug. 1790 die
Regierung Seiner Lande angetreten hatte und dessen wei¬
ses und sanftes Regentenleben, fuͤr Seine Unterthanen
noch viele wonnevolle Tage hoffen ließ. Ihm ist in der
Regierung gefolgt sein ältester Sohn, Lu dwig Fried¬
rich, gebohren den 9. Aug. 1767, der mit der Prin=
zessin Karoline Louisevon Hessen=Homburg
bereits vermählet ist.
Den 2. Jan. verstarb zu Frankfurth am Main,
an den Folgen seiner erhaltenen Wunden, der Prinz Karl
von Hessen=Philipsthal, im sechs und dreyßig¬
sten Jahre seines ruhmlichen Alters. Die Vorsicht woll¬
te, daß dieser Prinz, welcher eine noch reiche Erndte
großer Thaten nicht mit Unrecht erwarten ließ, fruͤhe
seinen rühmlichen Lauf, auf dem Bette der Ehre, be=
schließen sollte.
Noch
Voage
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zu Berlin